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> 1. Entwicklungsländer verweisen darauf, daß sie überhaupt erst
> in die Lage kommen müßten, Grundbedürfnisse ihrer Bevölkerungen
> zu befriedigen und nicht ausgerechnet sie, als
> schwächste Glieder der Kette, zu Verzicht aufgefordert
> werden könnten.
> ---> Kann das hier wirklich als Einschub verstanden werden,
> der mit Kommata abgetrennt wird?
Ja, kann. Auch Gedankenstriche wären möglich. Aber schön liest es sich nicht mehr ...
> 2. Genau das, eine expertokratische Elite, die
> Demokratie auf ihre marktdienlichen Elemente reduziert, fürchtet
> Jürgen Habermas (2013).
> --> der Kollege meint, dass hier zwei Kommara hingehören. Das
> stimmt doch nicht? Damit würden der Satz doch seines Subjekts
> beraubt werden, oder?
Glaub dem Kollegen! Es ist kein Subjekt, sondern ein Akkusativobjekt ...
> 3. Beeson (2010), Leggewie (2010) und Blühdorn (2013) verweisen
> darauf, daß diese Bereitschaft, die „Diktatur für einen
> guten Zweck“ auch in der ökologischen Frage ins Kalkül zu
> ziehen, eine lange Tradition habe.
> --> Kommt nach "Bereitschaft" wirklich ein Komma?
> Handelt es sich dabei wirklich um einen Nebensatz?
Das Komma ist richtig, deine Prämisse nicht: Es handelt sich hier um eine Infintivgruppe, nicht um einen Nebensatz. Auf diese Infinitivgruppe verweist das Nomen Bereitschaft im Hauptsatz. Deshalb das Komma ...
> 4. Dazu müßte man die Fähigkeiten demokratischer Systeme
> analysieren, Probleme dieser Art zu lösen. Darauf
> kommen wir in den Folgerungen zurück.
> --> Kollege meint, dass das Komma raus muss, ich bin der
> Meinung, dass es sich hierbei um einen erweiterten Infinitiv
> handelt und das Komma auf jeden Fall hier stehen muss.
Du hast recht. Begründung wie bei 3.
> 5. Sowohl die Techniken zur Manipulation der öffentlichen
> Meinung als auch die Techniken, mit denen sich die
> Politik der öffentlichen Kritik und Überprüfung stellt, werden
> immer raffinierter
> --> Gehört da das Komma rein? Ist doch ein Nebensatz, oder?
Eben! Der Nebensatz unterbricht die zwei Teile des Hauptsatze. Kommas sind zwingend.
> 6. Allerdings entspricht Crouchs entleerte Demokratie einem
> Modell, das er nur liberales Gesellschaftsmodell nennt,
> und dem er eine “starke Demokratie” gegenüberstellt.
> --> Vor dem "und" gehört doch ein Komma hin, weil
> vor dem "und" ein Nebensatz steht, oder?
Danach kommt noch ein Nebensatz - und zwar ein gleichrangiger. Durch und verbundene gleichrangige Nebensätze bleiben ohne Komma.
> 7. Nicht zuletzt kommt hier die Resilienz von Gesellschaften in
> den Blick, also ihre Fähigkeit, auch Umweltkatastrophen
> und andere Gefährdungen zu bewältigen
> --> Kommt hier wirklich ein Komma hin? Ist doch kein
> Nebensatz, oder etwa doch?
Komma ist Pflicht: Begründung wie in 3 und 4.
Gruß von Kai