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Vom Erkennen des Unerkannten

Autor:Dirk
Datum: Do, 30.01.2014, 13:21

Hallo,
gerne nehme ich Verbesserungsvorschläge für den unten stehenden Text entgegen.
Vielen Dank und Viele Grüße,

Dirk

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Schüler Đe Ghê stieg zusammen mit seinem Meister hinab in eines der Dörfer am Rande der Weißen Berge, um wöchentliche Besorgungen zu erledigen. Als sie an einem Feld vorbeigingen, kreuzten die beiden Mönche den Weg eines alten Bauern, der vor seinen Karren einen kräftigen Ochsen gespannt hatte und diesen mit der Peitsche antrieb. Der Meister verbeugte sich vor dem Ochsen und sprach: „Friede sei mit dir, mein ehrwürdiger Lehrer!“
Der junge Đe Ghê runzelte daraufhin leicht verwirrt seine Stirn, blieb aber stumm. Einige Zeit später erreichten die Männer schließlich ihr Ziel. Unversehens eilte ihnen ein streunender Hund entgegen, auf der Jagd nach umherwehenden Stoffresten, abgebrochenen Zweigen und allerlei Unrat. Da beugte sich der Meister tief hinunter und begegnete dem Hund mit den Worten: „Friede sei mit dir, mein ehrwürdiger Lehrer!“
Der Jüngling runzelte erneut die Stirn und blieb abermals stumm. Des Abends zurück auf ihrem Heimweg, bat der junge Schüler nach stundenlangen Überlegungen seinen Begleiter dringend um eine Erklärung: „Mein geliebter Herr, wie kommt es, dass ihr in einem schuftenden Ochsen und in einem herrenlosen Hund eurerseits ehrwürdige Lehrer erkennt?".
Darauf gab der weise Gelehrte lächelnd zur Antwort: „Mein junger Freund, wie kommt es, dass du ebendies nicht erkennst?"
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Vom Erkennen des Unerkannten
Dirk -- Do, 30.1.2014, 13:21