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Korrektur Motivationsschreiben

Autor:weltenbummler
Datum: Mi, 18.06.2014, 16:35

Hallo ihr Lieben,

ich bewerbe mich für einen Bachelor in Technik und Management BWL and der TU München. Vielleicht könntet ihr mir mal ein Feedback für mein Motivationsschreiben geben?! Ich hab bisher noch ziemliche Zweifel.

Sehr geehrte Damen und Herren,

mein Wunsch ist es in der Zukunft als Wirtschaftsjournalistin oder selbst als Führungskraft in der Verantwortung für die Entwicklung des globalen Zusammenspiels in Ökonomie und Gesellschaft zu übernehmen. Ich möchte die Rahmenbedingungen deutscher Innovationsfähigkeit in den Einklang mit gesellschaftlicher Kompatibilität bringen, um die Lebensqualität unseres Landes auch in der Zukunft sicher zu stellen.
Auf den ersten Blick scheint mein Lebenslauf nicht gerade prädestiniert für einen naturwissenschaftlich- technischen Studiengang, denn mein Wendepunkt kam relativ spät: Durch einen Organisationsfehler landete ich, während eines journalistischen Praktikums, in der Wissenschaftsabteilung einer großen deutschen Lokalzeitung. So ins kalte Wasser geworfen, hatte ich mich zum ersten Mal wirklich tiefgehend mit naturwissenschaftlichen Phänomenen auseinandergesetzt. Als Praktikantin genoss ich dabei das Privileg mit vielen fachlichen Experten sprechen zu können. Sie vermochten zu vermitteln, was den Lehrern stets so schwer gefallen war: die Faszination der Naturwissenschaft als Alltagskonstante. Besonders das Themengebiet der Chemie interessiert mich seitdem. Mich fasziniert der simple Fakt, dass wenige hundert verschiedene „Bausteine“ sich zu millionen von Verbindungen mit divergentesten Eigenschaften zusammenfügen, auf die wir zudem in jeder erdenklichen Alltagssituation antreffen. Im April letzten Jahres schloss ich daher ein weiteres wissenschaftsjournalistisches Praktikum an, bei dem ich mich vor allem mit den technischen Entwicklungen im Bereich erneuerbarer Energien beschäftigte.
Bei meiner Studienwahl ließ ich die Themen Naturwissenschaft und Technik dann letztendlich leider doch fallen und entschied mich für den Studiengang Betriebswirtschaftslehre und Sinologie an der Syddansk Universitet. Ich hielt die Kombination meiner Leidenschaften für Sprache mit dem Ausgleich der analytisch-mathematischen Schwerpunkt in den ökonomischen Fächer für einen guten Kompromiss. Doch auch wenn mir beide Fachgebiete großen Spaß bereiten, ist das Studium insgesamt nicht befriedigend. Die weite Fächerung der Themengebiete lässt eine tiefgehende Behandlung nicht zu, was schon zu diesem Zeitpunkt zukünftige Defizite offenbart. Des Weiteren besteht für mich gerade im tiefen und grundlegenden Verständnis von Zusammenhängen die Freude am Lernen, weswegen ich gewillt bin mein Studiengang im Sommer zu einem stärker wirtschaftlich-technisch orientierten Schwerpunkt zu wechseln.
Mein ökonomisches Interesse entwickelte sich schon in der Schule, ganz besonders sind dabei allerdings auch meine internationalen Erfahrungen hervorzuheben. Durch einen Schüleraustausch nach Neuseeland sowie einen weiteren Auslandsaufenthalt in Spanien, begann ich in einem weiteren Kontext die ökonomische Voreiterrolle der Bundesrepublik zu reflektieren. Die Generalstreiks in Spanien mit eigenen Augen mitzuerleben war für mich ein einschneidendes Erlebnis. Was ist es, das Deutschland auch in Zeiten einer Krise grundlegend besser stabilisiert als andere Staaten, gerade im Hinblick auf den Export als so wichtiges wirtschaftliches Standbein? Neben den politischen Rahmenbedingungen, denke ich, dass vor allem ihre Innovationskraft deutsche Unternehmen nach vorne gebracht hat und diese auch in der Zukunft von stetig wachsender Bedeutung sein wird. Die asiatischen Hegemonien, Indien und China, sind seit Jahrzehnten auf der Überholspur. Die wirtschaftlichen Machtverhältnisse mischen sich neu. Für deutsche Unternehmen wird es daher zukünftig essentieller denn je ein Management zu besetzen, das die Bedingungen für Fortschritt verstehen und umsetzen kann. Ich halte den Studiengang TUM-BWL für einen Vorreiter in der Vermittlung dieser Fähigkeiten. Wie kein vergleichbares Programm in Deutschland ermöglicht es den Studenten sinnvolle Schwerpunkte gemäß ihrer Interessen zu setzen. Dadurch werden einerseits die komplexen Zusammenhänge der Managemententscheidungen mit der technologischen Arbeit vermittelt, andererseits die wirtschaftlichen bzw. naturwissenschaftlichen Individualfächer tiefgehend thematisiert.
Auch wenn mein aktuelles Studium, wie oben erläutert, mich nicht vollends befriedigt, kann ich mit meinen Bereits erbrachten Leistungen doch unter Beweis stellen, dass ich den Anforderungen einer fachlichen Doppelbelastung gewachsen bin; mir sogar eine tiefergehende Bearbeitung der jeweiligen Themenbereiche wünsche. Die Sinologie erfordert ähnlich wie mein naturwissenschaftlicher Interessenschwerpunkt, die Chemie, die Disziplin kontinuierlich und strukturiert zu lernen. Ich versuche jeden Tag das Beste aus mir heraus zu holen und mich weiterzuentwickeln. Aus dieser Motivation bin zu dem Entschluss gekommen, dass die Technische Universität München, mit ihren herausragenden Fazilitäten und Ausbildern, die Wunschinstitution ist, meine Ausbildung fortzusetzen.
Gerade weil ich mich erst spät für Naturwissenschaften zu interessieren begann, meine ich, das Studienprogramm bereichern zu können. Der Studiengang TUM-BWL schafft gewissermaßen „Verbindungsmänner und -frauen“, die zwischen Wissenschaft und Management vermitteln. Meine Erfahrungen im Journalismus, meine Auslandsaufenthalte sowie mein vorheriges Studium haben mich darin geschult Problemstellungen in einem größeren Kontext zu betrachten, Verbindungen und Einflüsse zu analysieren und vor allem treffsicher zu kommunizieren.
Ich würde mich freuen, wenn meine Bewerbung in Betracht gezogen wird und ich mich gegebenenfalls selbst an der Fakultät vorstellen könnte.
Mit freundlichen Grüßen

 

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