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Hallo Kathi,

wo hast du denn dieses „meist“ gelesen? Das würde mich interessieren.

Gelegentlich möchte man bei einem zusammengesetzten Wort dem Adressaten zwei Lesarten anbieten: Der Leser soll dem Text sowohl dann einen Sinn abgewinnen können, wenn er die gesamte Zusammensetzung liest, als auch dann, wenn er nur einen Teil davon liest. Dazu verwendet man runde Klammern und setzt innerhalb der Klammern einen Bindestrich:

mit dieser (pseudo-)psychologischen Entwicklung des Hauptmotivs
ein (auto-)biografisches Einsprengsel
eine Menge wenig überzeugender (Allerwelts-)Argumente
in vergleichsweise schickem (Retro-)Design

Will man aber nur kenntlich machen, dass ein Wort-, Satz- oder Textteil auch ausgelassen werden kann, verwendet man eckige Klammern. Bei weglassbaren Wortteilen setzt man in die Klammern keinen Bindestrich:

seine ungerechtfertigte Auswechs[e]lung
die schwierigste Stelle des gesamten Text[e]s
ein entsprechend breiter [Grenz]streifen
alle [Nadelstreifen]anzüge
eine starke Kondensat[streifen]bildung
reichlich Kondensat[streifen]

Quelle: http://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/klammern-und-bindestrich
(Hervorhebungen und Zeilenumbrüche von mir)

Die Abgrenzung zwischen diesen beiden Fällen wird für mich nicht deutlich. Zusammengesetzte Wörter stehen auch in der unteren Liste. Weglassbar sind auch die in der oberen Liste geklammerten Teile. Du findest hier aber sicher für beide Schreibungen Argumente.

Meiner Erfahrung nach werden diese eckigen Klammern häufig in Texten genutzt, die Sprache, Wörter oder Worteile selbst thematisieren. In anderen Texten würde ich eher die runden Klammern und den Bindestrich benuzten.

Allerdings ist bekämpfen kein zusammengesetztes Wort, lediglich ein abgeleitetes. Wenn man dem Wortlaut oben folgen möchte, in diesem Fall also:

[be]kämpfen

Viele Grüße vom
Bedenkenträger