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> Siehste. Auch du hast deine unbegründbaren sprachlichen
> Vorlieben und Abneigungen.

Vorlieben und Abneigungen haben wir alle. In diesem Fall bin ich allerdings sicher, daß ich keine sonderlich ungewöhnliche Abneigung habe. Auch wenn 'trotz dessen' oder 'trotzdessen' gelegentlich verwendet wird und wurde, ist und war es so selten, daß es Lesern auffallen wird; das ist ein Lesehemmnis. Beim Beispiel des Fragestellers erwartet man, daß nach 'dessen' ein Wort folgt, auf das sich 'dessen' bezieht, z.B. "trotz dessen Häufigkeit"; stattdessen erkennt man erst nach kurzem Zögern, daß das gewöhnliche 'trotzdem' gemeint ist.

Als ich -- lang ist's her -- 14, 15, 16 war, habe ich viel Theodor Storm gelesen. Trifft man dort auf 'trotz dessen', wundert man sich nicht, denn man stellt sich auf eine andere Textsorte ein, auch wenn selbst zu Storms Zeiten 'trotzdem' das gewöhnlichere Wort war. Trifft man in heutigen Alltagstexten auf 'trotz dessen', will es einem nicht so recht in die Textsorte passen.

Aber du hast recht: Wer immer 'trotz dessen' und selten 'trotzdem' sagt, der mag das anders sehen. Aber es kann nicht schaden, ihm mitzuteilen, daß anderen, und wohl den meisten, das absonderlich vorkommt.