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> Mit dieser Frage bringst du mich glatt ans Nachdenken. Aber ich
> habe gerade keine Zeit, ich muß das Abendessen vorbereiten und
> habe gerade das Nudelwasser ans Kochen gebracht, und nun
> überlege ich, wie ich meine Tochter ans Helfen bringe beim
> Nudelnschälen.
So weit wäre ich nicht gegangen, Karla. Ich schrieb doch, dass ich nichts ableiten würde, selbstverständlich auch das nicht, was du hier vorführst. Aber ich denke, dass deine Küchenprosa auch keine weitere Wirkung im deutschen Sprachraum hinterlassen wird. Ganz anders sieht es mit der Formulierung ans Laufen bringen/bekommen aus. Diese ist sicher keine regionale Besonderheit irgendeines bayrischen Seitentales oder einer Nudelküche.
Ans Laufen gebracht werden die verschiedensten Projekte nicht nur überregional, sondern geradezu weltweit – wenn Welt hier nicht auf die Erde beschränkt verstanden wird, sondern im wörtlichen Sinne das Weltall mit einschließt:
In Singapur versuchte ein belgischer Unternehmer, seine Singapore Diamond Exchange (SDX) ans Laufen zu bringen (Frankfurter Allgemeine Zeitung), die einschlägige Branche versuchte, den Commercial-Paper-Markt ans Laufen zu bekommen (Neue Zürcher Zeitung), Marchionne brachte mit italienischer Technikhilfe Chrysler wieder ans Laufen (SPIEGEL), der britische Medienunternehmer David Montgomery investierte einen Millionenbetrag, um in Deutschland eine Netzeitung profitabel ans Laufen zu bringen (derStandard), die Finanzbranche machte Überstunden, um das neue europäische Zahlungsverkehrsverfahren SEPA ans Laufen zu bekommen (FOCUS), Astronauten an Bord der ISS hatten vergeblich versucht, eine Pumpe wieder ans Laufen zu bringen (Süddeutsche Zeitung) …
Diese Relevanz erzeugst du mit dem Schälen von Nudeln sicher nicht. Aber wie kann man die nur ungeschält essen? Praktisch im Ganzen, am Stück? Gräbt man dann sein ganzes Gesicht hinein, etwa wie in einen Döner?
Viele Grüße vom
Bedenkenträger