korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

Rechtschreibforum

Bei Fragen zur deutschen Rechtschreibung, nach Duden richtigen Schreibweise, zu Grammatik oder Kommasetzung, Bedeutung oder Synonymen sind Sie hier richtig. Bevor Sie eine Frage stellen, nutzen Sie bitte die Suchfunktionen.

Re: Bitte um Korrektur einer Charakterisierung

Autor:Bedenkentraeger
Datum: So, 02.11.2014, 20:27

Hallo Thomas

> am Ende einer Charakterisierung eigene Meinung?

Das wird wohl unterschiedlich gehandhabt. Bei Abipedia wird am Schluss ein eigener Kommentar mit Wertung gefordert: http://www.abipedia.de/charakterisierung.php.

> In dem Roman „Nachgetragene Liebe“ von Peter Härtling,
> erschienen 1980, geht es um das Leben von Peter Härtling im 2.
> Weltkrieg und um das Verhältnis zu seinem Vater.

Wörtliche Übernahmen aus dem Text müssen in Anführungszeichen oder kursiv gesetzt werden. Den Seitenzahlen sollten auch Zeilenangaben hinzugefügt werden, etwa: (S. 10, Z. 12). Und damit diese Angaben nachvollziehbar sind, musst du mindestens den Verlag und das Herausgabejahr des von Dir benutzten Buches angeben.

Ich kenne den Originaltext nicht, habe also lediglich mit etwas Wohlwollen korrigiert und ein paar Absätze eingefügt. Am Ende wiederholst du dich mit dem strafenden Vater etwas.

> Peter Härtlings Vater ist eine der Hauptfiguren in dem
> Roman „Nachgetragene Liebe“. Der Name des Vaters ist im
> Buch unbekannt. Von Beruf ist er Rechtsanwalt (S. 10)
> und er ist mit der Erika Häntzschel verheiratet (S. 10). Der Vater
> wurde 1906 geboren (S. 10) und verstarb mit nur 39 Jahren am 21.
> Juli 1945 im Gefangenenlager Döllersheim (S. 168). Sein
> Herkunftsgebiet ist die Gegend von Prag/Böhmen (S. 10).

> Peter Härtlings Vater trägt schwarzgraue Kleidung, meistens
> einen Mantel und manchmal eine schwarze Robe (S. 8), weil er im
> Gericht arbeitet. Dies zeigt, dass er ein trister Mensch ist.

> Der Vater verhält sich auf fünf verschiedene Weisen:
> fremd, strafend, liebend, schweigend und feig. Einerseits
> liebt er seinen Sohn und seine Familie und kümmert sich um
> diese, indem er ihnen eine Wohnung einrichtet (S. 76). Indem er
> sie damit vor dem Nazi-Regime schützt, zeigt er, dass er sorgsam
> ist und sie liebt (S. 73). Außerdem ist er liebevoll, wenn er
> seiner Tochter Lore Märchen vorliest (S. 14). Er ist aber auch
> eine Person, die hilfsbereit ist und versucht anderen Menschen
> zu helfen (S. 111). Andererseits ist er ein strafender Vater, der
> sich aggressiv und streng gegenüber seinem Sohn verhält. Er
> schlägt nämlich seinen Sohn (S. 82, S. 115) und straft ihn und
> seine Familie andauernd mit seinem Schweigen (S. 22). Ergänzend
> behält er eine Distanz zu seinem Sohn (S. 75) und zeigt sich
> dadurch als ein autoritärer und kalter Vater.

> Ansonsten ist der Vater feig. Er versteckt sich zum Beispiel hinter den Schränken
> (S. 11) und gibt sogar selber zu, dass er ein Feigling ist
> (S. 166). Dennoch zeigt er Mut, indem er sich freiwillig bei den
> Sowjets meldet (S. 167). Darüber hinaus ist der Vater auch in
> gewisser Weise fremd, wenn er ein künstliches Lächeln bei einem
> Abendessen mit wichtigen Personen erzeugt (S. 27), und unbekannt
> sowie unerforscht wirkt er, weil er häufig nicht da ist (S. 121).

> Zu guter Letzt darf man nicht vergessen, dass er strafend ist
> und seinen Sohn mit Schweigen straft. Damit ist er ein
> strafender, stiller und stummer Vater, der nicht einmal richtig
> streiten kann (S. 57), und er bestraft seine Familie dadurch, dass er
> wortlos dasitzt (S. 84, S. 66). Dazu ist er egoistisch, wenn er
> nur auf sich schaut, wenn er sich bei den Sowjets meldet (S. 166),
> und emotionslos (S. 8, S. 9).

Viele Grüße vom
Bedenkenträger

 

antworten


Beiträge zu diesem Thema

Bitte um Korrektur einer Charakterisation
Thomas -- So, 2.11.2014, 18:12
Re: Bitte um Korrektur einer Charakterisierung
Bedenkentraeger -- So, 2.11.2014, 20:27