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> Wie Ihr vielleicht schon gemerkt habt, habe ich immer Probleme
> mit den Fällen, also mit n/m.
> Gibt es irgendwo eine todsicher Hilfe? Ich versteh es einfach
> nicht.

Hallo Ralf,

nach Karlas Hinweis möchte ich um Verzeihung bitten für meine wohl tatsächlich nicht notwendige Ermahnung.

Außerdem möchte ich dir noch etwas zur m/n-Frage schreiben. Allerdings handelt es sich dabei um eine sehr schwierige Frage, die sich selbst dann nicht immer eindeutig beantworten lässt, wenn man die ganze Grammatik des Deutschen im Kopf parat hat.

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Julian gab ja bereits einen guten Hinweis, wie man sich der Sache nähern kann. Ich möchte aber betonen, dass diese Fragetechnik bereits mit implizitem Wissen arbeitet. Sie ist jedoch intuitiv durchaus gut anwendbar, weil die Frage „Mit wem?“ wohl den meisten Menschen deutlich schneller von den Lippen geht als die Feststellung, dass die Präposition mit den Dativ regiert. Dennoch steckt eben genau dieses Wissen, mindestens diese Intuition hinter der Fähigkeit, diese Frage zu stellen.

Wir merken das, wenn wir es mit einer Präposition zu tun haben, die nicht so häufig, die stattdessen aber – insbesondere unter Beachtung der zeitlichen Veränderungen in unserer Sprache – mit verschiedenen Fällen benutzt wird oder wurde. Wie lautet die Frage bei der Präposition entlang? Entlang wem? Entlang wen? Entlang wessen? Wenn man nicht weiß, welche Frage die richtige ist, wird man also auch die richtige Antwort nicht finden können. Es hilft dann nur, im Wörterbuch nachzuschlagen.

Eine weitere Schwierigkeit gibt es auf einer anderen Ebene. Dies hat Kai in seiner Antwort deutlich gemacht. Selbst wenn man festgestellt hat, dass bei einer Präposition oder bei einem Verb der Dativ benutzt wird, steht eben noch nicht fest, ob (ich spreche hier lediglich vom Singular der männlichen und der sächlichen Adjektivendungen) die Endung -m oder die Endung -n die richtige ist.

Wenn, wie in Kais zweitem Satz gezeigt, dem Adjektiv noch ein Artikel vorangeht, hat dieser die Endung -m, das folgende Adjektiv (oder auch das Partizip wie in deinem Beispiel) jedoch bekommt die Endung -n. Wohlgemerkt handelt es sich dabei ebenfalls um eine Dativ-Endung. Man spricht hier von schwacher Deklination.

Es kann aber durchaus auch schwieriger werden. Wenn einem Substantiv z. B. zwei Adjektive vorangestellt werden: mit unruhigem(,) wirrem/n Blick. Wegen der Präposition mit stehen auch hier beide Adjektive wie das Substantiv selbst im Dativ. Über die Endung des zweiten Adjektivs wirst du sicher viele Empfehlungen bekommen können. Diese werden jedoch durchaus unterschiedlich ausfallen, insbesondere werden sie anders als vor ein paar Jahren lauten – und in ein paar Jahren wieder anders.

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Von noch einer anderen Seite möchte ich das Problem betrachten. Du hast selbst geschrieben, dass du „immer Probleme mit den Fällen“ habest. Eine „todsichere Hilfe“ oder einen „einfachen Trick“, wie Lars es hier einmal nannte, kann dir sicher niemand geben. Zwei prinzipiell verschiedene Wege scheinen mir für eine Veränderung gangbar. Entweder liest du sehr viel, um das implizite Wissen zu mehren und die Intuition zu stärken, oder du kämpfst dich irgendwann durch die ganze deutsche Grammatik hindurch. Im zweiten Fall würde ein einziges, jedoch wohl nicht leicht bekömmliches Buch ausreichen. Selbstverständlich kann man auch je nach Gemütslage einmal auf dem einen, ein andermal auf dem anderen Wege wandeln.

Nicht außer Acht lassen sollte man aber auch die Möglichkeit, das Ganze nicht allzu wichtig zu nehmen. Mir selbst fiele das zwar auch schwer, da ich mich doch sehr für die deutsche Sprache interessiere, aber die Möglichkeit besteht dennoch. Dass diese Möglichkeit auch denen gegeben ist, die sich beruflich mit der deutschen Sprache beschäftigen, zeigen zum Beispiel die Duden Institute auf ihrer Website. In ihrem Artikel über Konrad Duden (siehe www.duden-institute.de/6902_Konrad-Duden.htm) haben sie – ich greife nur das zum Thema passende heraus – immerhin bei drei Präpositionen, die den Dativ regieren, eine falsche Endung gewählt:

… ein dünnes Regelbüchlein mit 163 Seiten und 6.000 Stichwörter …
Dieses Wörterbuch fand […] Anerkennung bei Lehrer, Setzern und Korrektoren …
Gleichzeitig wurde das Wörterbuch von Duden zu eine der wichtigsten Lernhilfen …

Die richtigen Formen lauten hier Stichwörtern, Lehrern und einer. Vielleicht hilft es dir ja etwas, deine Schwierigkeiten mit den Fällen ein wenig zu relativieren.

Selbstverständlich kannst du auch gern hier immer wieder nachfragen. Wie du siehst, verkrafte ja auch ich – nach kurzer Zeit der Besinnung – ein paar mehr Frage- und Ausrufezeichen hinter einer dringenden Nachfrage.

Viele Grüße vom
Bedenkenträger