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> > > Der Beginn, besonders die ersten sechs Monate, war nicht einfach für mich.

> Richtet sich das Prädikat nach dem Subjekt am Satzanfang,
> weil der Rest ein Einschub ist? Darf ein Einschub auf keinen
> Fall zur Prädikatsbildung (Singular/Plural) beitragen?

Hallo Ulrike,

selbstverständlich richtet sich der Numerus des Prädikats nach dem Numerus des Subjekts, insbesondere nach dem Numerus des Kerns der das Subjekt bildenden Nominalphrase, im obigen Beispiel also nach Beginn.

Abweichungen davon, die z. B. durch mehrteilige Subjekte oder durch verschiedene Hinzufügungen zu Subjekten begründet sein können, treten aber in der Schreibpraxis häufig auf. In feste Regeln sind diese nicht gefasst, jedoch beschreibt Duden dies zum Beispiel für den Fall von Appositionen, ohne es zu kritisieren, hier:

Enthält ein Subjekt im Singular eine Apposition im Plural oder aus aneinandergereihten Teilen, dann steht das Verb im Allgemeinen in Abstimmung mit dem Subjekt im Singular, nur gelegentlich wird das Verb in Abstimmung mit der Apposition in den Plural gesetzt.

[…]
Die moderne Literatur, Erzählung wie Drama, sind durch eine seltsame Abwendung von der Figur des Helden gekennzeichnet (Lüthi).

Quelle: Richtiges und gutes Deutsch, Dudenverlag, 7. Auflage, Mannheim 2011, S. 559

Ob der obige Einschub eine Apposition darstellt, mag übrigens strittig sein. Ich halte es nicht für entscheidbar und somit immerhin für möglich. Außerdem würde ich die hier von Duden beschriebene Abweichung von der Subjekt-Prädikat-Kongruenz analog auch auf andere Einschübe anwenden – wohlgemerkt jedoch nicht auf solche, die als Parenthese identifiziert werden können –, wenn das Prädikat semantisch enger mit dem Einschub verknüpft ist.

> > > Ich musste an New York, an die Skyline von Manhattan denken, die ich so oft in Filmen gesehen hatte.

> Ist die Skyline von Manhattan hier auch ein Einschub und gehört nach
> Manhattan ein Komma, oder ist das eine spezifizierende Aufzählung
> und der Satz daher so korrekt?

Das kann nur der Verfasser aufgrund seiner Aussageabsicht entscheiden. Denkbar ist doch hier neben einer (in paariges Komma eingeschlossenen) Erläuterung durchaus auch eine (mit einfachem Komma gegliederte) Aufzählung – auch wenn man zur Kenntnis nimmt, dass Manhattan einer der New Yorker Stadtbezirke ist.

Der Begriff spezifizierende Aufzählung ist mir übrigens nicht bekannt. Ich unterscheide hier eher zwischen Aufzählungen einerseits und Erläuterungen, die gelegentlich durch spezifizierende Konnektoren wie besonders eingeleitet werden, andererseits. Wenn du mir den von dir genutzten Begriff erläutern, mir womöglich aufzeigen könntest, wo er verwendet wird, wäre ich dir sehr dankbar.

> Wenn hier "besonders an die Skyline von Manhattan" stünde, wäre es
> dann ganz klar ein Einschub mit Komma vorne und hinten?

Ja, dann würde ich es eindeutig als Erläuterung im Sinne des § 77 (4) (siehe www.korrekturen.de/regelwerk/zeichensetzung2-1e.shtml) betrachten, die in Kommas eingeschlossen wird.

> Und dürfte sich in diesem Fall der Relativsatz dahinter überhaupt
> auf die Skyline beziehen, wenn sie nur ein Einschub ist?

Die einzige Regel, der man hier folgen sollte, ist das Wohlwollen, Missverständnisse zu vermeiden.
Sonst können sich Relativsätze so ziemlich auf alles – etwa auf den ganzen Satz oder auf den ganzen Text – und sogar auch auf nichts beziehen – Letzteres etwa, wenn sie selbst Satzglied sind.

> Danke im Voraus für die Aufklärung zum Regelwerk,
> dann kann ich mir die nächsten Beispiele selbst davon
> ableiten und brauch nicht nochmals nachzufragen.

Diese Haltung schätze ich sehr – wenn ich in diesem Fall auch keine festen Regeln angeben konnte. Doch auch für den Fall, dass meine Erläuterungen deine Fragen beantworten konnten, lade ich dich sehr gern ein, bei Bedarf hier wieder nachzufragen.

Viele Grüße vom
Bedenkenträger