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Re: Singular/Plural und Komma/nicht Komma?

Autor:Bedenkentraeger
Datum: Sa, 07.02.2015, 21:56

> Zu dem Ausdruck "spezifizierende Aufzählung" …

Hallo Ulrike,

vielen Dank für deine Erläuterungen. In ein paar Feinheiten würde ich dir hier jedoch widersprechen, habe aber dafür soeben nicht genügend Zeit. Ich werde dir bei Gelegenheit noch einmal etwas dazu schreiben.

> Um noch einmal auf mein ursprüngliches Beispiel und meine
> Kommunikation mit dem Autor zurückzukommen:

> Ich habe deinen Aussagen bzw. den Duden-Ausführungen entnommen,
> dass folgende Variante "am korrektesten" wäre:

> Die erste Zeit, besonders die ersten sechs Monate, war
> nicht einfach für mich.

Ja, diese Schreibweise ist korrekt.

> Ich kann es dem Autor, wenn es ihm ein Anliegen ist, aber auch
> freistellen Folgendes zu schreiben:

> Die erste Zeit, besonders die ersten sechs Monate, waren
> nicht einfach für mich.

Ich sehe das so. Den Aussagen des Dudens kann man dies jedoch nur in Analogie entnehmen, da es sich ja hier nicht um eine Apposition handelt.

> Seine ursprüngliche Variante darf er jedoch so auf keinen Fall
> verwenden, weil da ein Komma nach dem Einschub fehlt:

> Die erste Zeit, besonders die ersten sechs Monate waren
> nicht einfach für mich.

Die gegebene Schreibweise würde ich korrigieren. Der spezifizierende Konnektor (z. B. Dudengrammatik) besonders macht deutlich, dass es sich hier um eine nachgestellte Erläuterung handelt, die gemäß § 77 (4) in Kommas eingeschlossen wird. Der Wille des Autors steht jedoch selbstverständlich über der amtlichen Regelung und meiner diesbezüglichen Auskunft; insbesondere wäre, da er in der Grammatik versiert ist, zunächst seine Argumentation anzuhören.

> Und ich kann ihm empfehlen "der Beginn" zu verwenden
> anstelle von "die erste Zeit", da letzterer Ausdruck
> in Deutschland bzw. in der Hochsprache nicht so gängig zu sein
> scheint.

Diesen Anschein kann ich nicht bestätigen. Ich sehe keinen Anlass, die Formulierung die erste Zeit durch eine andere der fraglos vielen möglichen zu ersetzen.

(In Österreich ist es sehr gebräuchlich zu sagen:
> "Die erste Zeit war nicht einfach für mich.")

Kolportiert wird auch, dass dies besonders häufig im Osten von Deutschland gesagt werde, aber ich denke, dass diese Formulierung im gesamten deutschen Sprachraum nicht unüblich ist. Zumindest das Subjekt dieses Satzes findet sich in der überregionalen deutschen Presse oft genug.

> PS: Wie erreichst du die für das Textverständnis sehr
> hilfreichen Absatzeinrückungen? Ich konnte in der Auswahlleiste
> oben nichts dazu finden. Hast du den Text woanders formatiert
> und hier nur eingefügt?

Obwohl ich vermute, dass sich diese Frage bereits erledigt hat: Der zweite Button von rechts, der mit den Anführungszeichen, formatiert einen zuvor im Eingabefeld markierten Text in dieser Weise.

Viele Grüße vom
Bedenkenträger

 

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