korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> Ja, durchaus. Aus meinem Beitrag von Dienstag ist sicher
> deutlich geworden, dass ich diese Formulierung nicht für falsch
> halte, jedoch würde ich stilistisch davon abraten.

> Ob Urteil, Entscheidung oder die Würfel, im Sprachgebrauch hat
> sich hier fast ausschließlich die rückblickende Betrachtung
> etabliert:

> Das Urteil ist gefallen.
> Die Entscheidung ist gefallen.
> Die Würfel sind gefallen.

> Das liegt daran, dass es eine eher bildliche Ausdrucksform für
> "die Sache ist entschieden" ist. Vereinzelt ist auch
> die zukünftige Betrachtung üblich, z. B. "die Entscheidung
> wird [dann und dann] fallen", aber generell ist eine
> deutliche Bevorzugung der Infinitiv- oder Partizipformen
> festzustellen.

Vielen Dank, Julian,

was du über das quantitative Verhältnis von rückblickender und zukünftiger Betrachtung schreibst, gilt sicher nicht nur für Urteile, Entscheidungen und Würfel, sondern für die deutsche Sprache im Allgemeinen, in der das Futur doch einen nur sehr geringen Anteil (etwa zwei Prozent) an der Gesamtheit der sprachlichen Äußerungen hat.

In jedem Fall schätze ich es sehr, wenn aus der Bevorzugung von Formulierungen nicht geschlussfolgert wird, dass nicht bevorzugte oder weniger gebräuchliche Formulierungen falsch seien. Ebenso schätze ich es ausdrücklich, dass heute auch einmal die Würfel gefallen sein dürfen, obwohl es doch bei Plutarch und auch bei Sueton nur einer war – und von diesem lediglich berichtet wird, dass er geworfen worden war.

Viele Grüße vom
Bedenkenträger