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Hallo Igor,

mit deinem Selbststudium hast du es zu beachtlichen und sehr anerkennenswerten Erfolgen gebracht. Ich weiß nicht, wie viele Lehrerinnen und Lehrer hier Auskunft geben; jedenfalls werden sie sich besorgt fragen, warum ihre jahrelangen Bemühungen um ihre Schüler häufig nicht zu solchen Ergebnissen führen wie dein Selbststudium. Ich selbst bin von Beruf Gärtner, weshalb mir die Frage zu den Blumen-, Beeren- und Gemüsebeeten besonders am Herzen liegt, weshalb ich sie aber auch nicht beantworten kann. Und Lehrer wie Grammatikus beantworten schon gar keine Fragen. Sie zeigen nur, dass sie es besser zu wissen meinen.

Deinen Nachschlagewerken solltest du unbedingt einen Link auf www.canoo.net hinzufügen. Auf der Seite www.canoo.net/services/OnlineGrammar/Satz/Wortstellung/Praedikat/index.html#Anchor-Ausnahme-35882 findest du im Abschnitt Mehrere Verbformen am Ende eines Nebensatzes viele nützliche Informationen zu deiner Fragestellung.

Im konkreten Beispielsatz ist demzufolge neben der von dir bereits richtig angegebenen auch die Wortstellung mit dem finiten Verb vor den Infinitiven möglich: „… die ich hatte verwahrlosen lassen.“ Beachte aber bitte, dass es sich hier um einen Sonderfall handelt, der in dem hier vorliegenden Ersatzinfinitiv lassen begründet ist (siehe ebenda). Da Grammatikus’ Antwort womöglich anderes vermuten lässt, möchte ich noch einmal betonen, dass die von dir vorgeschlagene Wortstellung ebenfalls korrekt ist.

Eine Verbform in der ersten Person (entlanggerannt bin) ist dir bei der Anpassung an die dritte Person (entlanggerannt ist) entgangen. Sonst scheint mir der Perspektivenwechsel gelungen. Grammatikus hat soeben nicht nur die von dir übersehene Person, sondern auch die von Schlink gewählte Zeitform des Verbs korrigiert. Als Lehrer oder gar Gelehrter hat er natürlich recht, wenn er hier das Plusquamperfekt (entlang gerannt war) wählt. Schriftsteller müssen sich danach zum Glück nicht richten.

Viele Grüße vom
Bedenkenträger