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> Übrigens ist die Anführung wörtlicher Rede immer ein Zitat

Das würde den Begriff "Zitat" dann doch etwas überstrapazieren. Tatsächlich hat die Begriffswelt "Zitat oder nicht" mit der Begriffswelt "Direkte (wörtliche) Rede oder nicht" eher wenig zu tun. Man kann in direkter oder indirekter Rede zitieren, aber man nennt es nicht "Zitat", wenn z. B. ein Autor seinen Protagonisten sprechen lässt.

Für die Kommasetzung sind diese Differenzierungen aber ohnehin unerheblich, denn hierzu sagt der Duden: "Zitate werden im Satzgefüge bezüglich der Kommasetzung genauso behandelt wie die direkte Rede."

Im Duden 9 finden sich an anderer Stelle die Beispiele:

Als er mich fragte: »Warum darf ich das nicht?«, war ich sehr verlegen. Der Arzt meinte: »Die Diagnose ist bedenklich«, und schüttelte den Kopf.

Speziell das zweite Beispiel ist dem hier behandelten Satz doch sehr ähnlich, was dafür spräche, dass sowohl Doppelpunkt als auch Komma gesetzt werden müssen.

Man könnte es aber aufgrund der Wenn-Form (es wird ja nicht wirklich gesagt) so sehen, dass die direkte Rede hier in den Satz einbezogen ist:

Es steht aber weder Komma noch Doppelpunkt, wenn eine direkte Rede in den Satz einbezogen ist: »Ich gehe jetzt« war alles, was sie sagte. Nachdem er »Das ist gut« gesagt hatte, war ich beruhigt.

Ich halte Kais Ansicht, man könne hier auch Doppelpunkt und Komma weglassen, daher nicht für falsch, sondern bin eher geneigt, mich ihm anzuschließen.

Wenn ich sage „Meine Nase juckt!“ und mir dabei das Ohr kratze ...

Denn man könnte hier das "sage" auch hinters Zitat stellen:

Wenn ich „Meine Nase juckt!“ sage und mir dabei das Ohr kratze ...

Bei der Form "Er sagte: 'Meine Nase juckt!', und kratzte sich das Ohr" sehe ich diese Möglichkeit nicht.

Gruß
Julian