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Der beanstandete Satz lautet: „Bringen Sie morgen Ihr Kind gefrühstückt zum Ki[n]dergarten.“
Von gefrühstückten Kindern ist dort nicht die Rede. Es ist halt ein Unterschied, ob man ein Partizip attributiv gebraucht oder ob man ein Partizip als quasi verkürzte Apposition verwendet (bringen Sie morgen Ihr Kind, bereits gefrühstückt habend, zum Ki[n]dergarten.). Wann man es attributiv gebrauchen kann, unterliegt keinen strengen Regeln, einzig der Sprachgebrauch, der keiner Logik folgt, bestimmt, was geht und was nicht. Der gelernte Handwerker und der ungelernte Arbeiter sind übliche Bezeichnungen, das gefrühstückte Kind nicht. Als verkürztes Partizip findet man aber schon vor langer Zeit folgendes:

"Ich ritt ungewaschen und ungefrühstückt gegen Sedan ..." (Otto von Bismarck, 1870)

"Zweimal ward ich in dieser Nacht zu ihr
Geholt; sie hatt' es gar zu eilig; kaum
Ließ sie mir Zeit, den Fuß in die Pantoffel
Zu stecken; ungefrühstückt ging ich hin;"
(Schiller, "Turandot")

"Was soll man zu diesem Genius sagen, der ungefrühstückt im Zickzack spaziert?" (Karl Marx)

Niemand käme hier wohl auf die Idee, daß Bismarck ausdrücken wollte, er sei nicht gefrühstückt worden.

Würde Sprache einer diktierten Logik folgen, würde sie an ihrer Umständlichkeit ersticken.