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> Regel 82:

> 1. Als Substantive gebrauchte Infinitive (Grundformen) schreibt
> man groß .

> das Rechnen, das Lesen, das Schreiben, [das] Verlegen von
> Rohren, im Sitzen und Liegen, für Hobeln und Einsetzen [der
> Türen], zum Verwechseln ähnlich, lautes Schnarchen
> das Zustandekommen, beim Kuchenbacken sein (vgl. Regel 49-55)
> das In-den-Tag-hinein-Leben (vgl. Regel 27)

> 2. Infinitive ohne Artikel, Präposition oder nähere Bestimmung
> können in bestimmten Fällen entweder als Substantiv oder als
> Verb aufgefasst und demnach groß- oder kleingeschrieben werden
> .

> Quelle: Duden

> Selbstverständlich beziehe ich mich auf die obige
> Rechtschreibregel. Und ein Leser ohne sprachwissenschaftlichen
> Hintergrund ist mit meiner Faustformel, die eine Verkürzung
> dieser Dudenregel darstellt, wohl bestens bedient. Für
> Haarspaltereien nehme ich mir selten Zeit.

> Gruß von Kai, der froh ist, nicht ständig Bedenken tragen zu
> müssen

Hallo Kai,

vielen Dank, dass du dir Zeit für diese Haarspalterei nimmst. Ich trage übrigens gern Bedenken. Andere pflegen ihr liebgewonnenes Unwohlsein (siehe falsches Um), wieder andere nehmen Drogen (und können in Wahrheit noch gar nicht töpfern).

Zum Thema: Nehmen wir einmal an, so einen Junkie versucht gerade die Kurve zu kriegen und holt sich dazu professionelle Hilfe. Früher oder später landet er dann also im Töpferkurs. Dass er nun in sein Tagebuch schreiben soll: „Ich gehe töpfern“, sagt deine Faustregel. Dass er neben „Ich lerne töpfern“ auch „Ich lerne Töpfern“ schreiben darf, sagt immerhin die Dudenregel, die du um diesen Haarspalt, es sei dir zugestanden, gekürzt hast. Aber wer sagt nun, dass er nicht schreiben soll: „Ich hasse töpfern!“? Sagen das nur seine Psychologen oder gibt es da auch vonseiten der Menschen „mit sprachwissenschaftlichem Hintergrund“ irgendeine [Faust]regel?

Viele Grüße vom
Bedenkenträger