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Re: Kommasetzung

Autor:Julian von Heyl
Datum: Di, 25.08.2015, 23:25
Antwort auf: Re: Kommasetzung (steinalt)

> Falls diese Antwort hilfreich war, informieren Sie darüber bitte den Administrator.

Nein, die Antwort war nicht hilfreich, sondern erkennbar vor allem von der Motivation getragen, Kai zu widersprechen. Dies kann natürlich auch zu hilfreichen Ergebnissen führen, wenn Kai sich irrt, schlägt aber ins Gegenteil um, wenn du Rechtschreibregeln nur zu diesem Behufe erkennbar überstrapazierst.

Im der Dudenregel zugrundeliegenden Paragrafen 78 heißt es zwar:

Oft liegt es im Ermessen des Schreibenden, ob er etwas mit Komma als Zusatz oder Nachtrag kennzeichnen will oder nicht.
http://www.korrekturen.de/regelwerk/zeichensetzung2-1f.shtml

Allerdings folgt auch ein Rattenschwanz an Anwendungsbeispielen, welche hinreichend deutlich machen, dass sich nicht jede präpositionale Anknüpfung gleichwertig als Zusatz kennzeichnen lässt. Sinnvoll ist das, wenn man die zusätzliche Information mitliefern, aber gleichzeitig dem Hauptsatz ein gewisses Gewicht geben will, wie zum Beispiel hier:

Das war(,) nach allgemeinem Urteil(,) eine Fehlleistung.

Wer aber eine Bewerbung schon mit einer Konjunktionalgruppe beginnt, wird dieses Schema sicher nicht ohne Not verkomplizieren und den Satzschwung gleich wieder mit einem kommaseparierten Einschub ausbremsen wollen.

Insofern war deine Antwort formal richtig, aber nicht hilfreich, weil sie keinen Rat enthielt, was denn nun die bessere Vorgehensweise ist. Der Fragesteller hatte offenbar das Bedürfnis, etwas als Einschub zu kennzeichnen, weil er dachte, das müsse er. Hilfreich wäre es gewesen, ihn darauf hinzuweisen, dass er es könne, aber aus inhaltlichen und stilistischen Gründen davon abzuraten sei, anstatt ihn mit Hinweis auf eine schwammige Regel in seinem Irrweg zu bestärken.

Wobei ich mir selbst mit dem "können" nicht ganz sicher bin. Möglicherweise trifft beim § 78 auch zu, was Dr. Scholze-Stubenrecht einmal so formulierte: "Das amtliche Regelwerk geht wohl davon aus, dass die Schreibenden Widersinniges von selbst vermeiden."

Gruß
Julian

 

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