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Sie schreiben: "Tja, dumm gelaufen, denn wenn der Roman sich streng an die Reformfassung von
1996 hält, enthält er heute womöglich einen Haufen Fehler." - Da haben Sie allerdings grundsätzlich recht. Ich habe in diesem Roman zum Beispiel geschrieben "Zigarretten" und damit eine damalige Neuerung verwendet, die kurz danach wieder zurückgenommen worden ist. (Naja, ein "Haufen Fehler" ist das dann auch nicht!)
Gegen die letzte Rechtschreibreform sind zwei radikale Gruppen angerannt: die Bewahrer (zu denen Sie, verehrte Dame, wohl gehören) und die Extremreformer (Kleinschreibung der Hauptwörter, Abschaffung ß ...). Was sich schließlich durchgesetzt hat, ist genau die Mitte zwischen diesen Rändern, also ein Kompromiss. Zahlreiche Schülergenerationen sind mit diesem aufgewachsen und kennen nichts anderes mehr.
Alle Gesetze werden den Menschen "aufgezwungen". Ich kann durchaus der Meinung sein, dass der Linksverkehr auf der Straße besser wäre. Was soll's? Auch in der Steiermark fährt man seit mehr als 70 Jahren rechts; und ich habe noch niemanden getroffen, der das jetzt wieder ändern will.
"Tendenziös" sind Sie natürlich nicht! Ein Schelm, der so etwas denken würde!