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> Offensichtlich ist es doch von Zeit und Aufwand abgeleitet.
> Trotzdem ist die Variante mit dem e üblicher. Woher kommt's?

Ob 'aufwändig' von 'Aufwand' abgeleitet ist und nicht von 'aufwenden', darüber mag man lange rätseln, wenn man will, ebenso darüber, ob 'Aufwand' von 'aufwenden' abgeleitet ist oder 'aufwenden' von 'Aufwand' und darum eigentlich 'aufwänden' geschrieben werden sollte. Das Grimmsche Wörterbuch sagt darüber übrigens: "wendig, adj. , im späten ahd. ... aufkommende bildung, die — nach bedeutung und verbreitung zu urteilen — unmittelbar von wenden abgeleitet worden ..."
'Aufwendig' war bis zur Reform die übliche Schreibweise. Daraus 'aufwändig' zu machen geht auf einen einzelnen Reformer zurück, nämlich Gerhard Augst, dessen Hobby es war, ä durch e zu ersetzen und e durch ä, wo immer es ihm einfiel. Er konnte sich in diesem Fall nur halb durchsetzen, denn nach wie vor gilt 'aufwendig' als ebenso korrekt. Warum er's partout ändern wollte, ist schwer auszumachen, denn niemand hatte mit der gebräuchlichen Schreibweise je Probleme, die Schreibenden nicht und die Leser schon gar nicht. Noch unverständlicher ist, warum andere diesen Unsinn mitmachten und warum Schüler nun lernen sollen, daß man 'aufwändig' schreiben kann, wenn man lustig ist, aber nicht 'wändig', 'auswändig', 'inwändig', 'notwändig'.
Der Online-Duden scheint übrigens nicht frei von Ironie, verzeichnet er doch brav die Reformschreibung, empfiehlt aber die herkömmliche und schreibt dazu: "Herkunft: zu aufwenden":
http://www.duden.de/rechtschreibung/aufwendig