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1. Ich stehle MIR einen Apfel.
2. Ich stehle DIR einen Apfel.

Wir stellen fest, dass wir in beiden Fällen ein Satzglied haben, welches im Dativ steht. Aber grammatisch sind die Sätze unterschiedlich einzuordnen:

Ich stehle dir einen Apfel.

Dir kann hier entweder (fakultatives) Dativobjekt* sein oder freier Dativ (Dativus commodi). Im ersten Fall gibt dir den Bestohlenen an; im zweiten Fall gibt es denjenigen an, der von der Handlung profitiert.

Der Satz ist stilistisch abzulehnen. Man sollte zur Vereindeutigung dir durch für dich ersetzen.

Ich stehle mir einen Apfel.

Mir kann hier ausschließlich freier Dativ sein (Dativus commodi).

Ein solcher Satz ist derart pleonastisch, dass er stilistisch abzulehnen ist.

Beste Grüße
Vollprofi

PS: *Stichwort fakultatives Dativobjekt: Es stellt sich die Frage, ob "jemand stiehlt ein Buch" bereits ein vollständiger Satz ist - oder ob noch ein Dativobjekt vonnöten wäre, welches den Bestohlenen angibt ("jemand stiehlt jemandem ein Buch").