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> Handelt es sich hierbei um schriftsprachlich (einst) korrektes
> Deutsch? Lässt sich jedes Hilfsverb derart streichen, oder ist
> dies lediglich eine Stilfrage?
Das ist eine sog. »afinite Konstruktion« und ist bereits im 16. Jahrhundert in der Kanzleisprache belegt. Gegen Ende des Jahrhunderts und besonders im 17. Jahrhundert war die Praxis beliebt und in allen Textsorten vertreten. Sie stammt also aus einer Zeit, in der man kaum von »korrektem« Deutsch gesprochen hat. Der Zweck war wohl das Verhindern zweier aufeinander treffender Verben zwischen Haupt- und Nebensatz: Warum dieses besondere Stilmittel außer Brauch gekommen (ist), ist nicht bekannt. Wahrscheinlich klang es jedoch schon im 19. Jahrhundert nicht mehr »modern«. Über die Korrektheit der afiniten Konstruktion will ich nicht urteilen, da es sich um ein Stilmittel handelt, mit welchem man bewusst einen altertümlichen Effekt erzielen kann. Den gleichen Effekt erreicht man z.B. mit Wörtern wie »derowegen« für »deswegen« oder »gülden« für »golden«.