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Dazu müsste man den Kontext kennen. Entscheidend ist, ob es sich bei 1,0 um einen Rundungswert handelt oder handeln könnte, z.B. bei der Angabe eines Notendurchschnitts. In diesem Fall ist "ein" Punkt kein korrektes Synonym für "1,0" Punkte - nachdem 1,0 tatsächlich vielleicht 1,042 bedeutet. 1,042 Punkte nicht 1,042 Punkt. Deshalb heißt es in diesem Fall v.a. aus semantischen Gründen immer 1,0 Punkte im Plural bei gerundeten Werten.

Handelt es sich tatsächlich um exakt 1,0 (= 1 = einen) Punkt ist sowohl Singular wie auch Plural gebräuchlich. Natürlich "hört sich" die Plural-Variante besser an, nachdem ein Leser bei "1 Punkt" immer "ein Punkt" lesen würde, nicht "eins Punkt". Entsprechend müsste der Leser hier auch statt "um eins komma null Punkt" "um einen Punkt" lesen oder "um ein komma null Punkt". Das ist schon ein größerer Übersetzungsschritt, weswegen ich die Plural-Variante hier auf jeden Fall vorziehen würde.

Das Problem ist, dass es im Deutschen keine offenkundige Unterscheidung zwischen unbestimmtem Singularartikel und Kardinalzahl gibt. Vgl. etwa im Englischen die Verwendung des Wortes "one", die im Deutschen so nicht existiert. Das Wort "eins" leitet sich aus der Neutrum-Form "eines" ab, womit "eins" kein eigenes Wort ist, sondern eine Ableitung der Grundform "ein". Das wird aufgrund der Ähnlichkeit nicht wahrgenommen, weswegen es dann zu Schwierigkeiten kommt und "ein komma null" oder "ein komma fünf" verschwinden.
Randnotiz: Im Englischen gibt es trotzdem ähnliche Probleme, was die Numeruskongruenz betrifft. Eigentlich fordern dort Zahlen zwischen -1 und 1, inkl. aller dazwischenliegenden Dezimalzahlen, den Singular - macht nur praktisch niemand.

Im Deutschen folgt regelmäßig der Plural auf Dezimalzahlen. 1,0 ist eine Dezimalzahl. Begreift man allerdings 1,0 = 1 = ein, so ist semantisch die Numeruskongruenz bei nachfolgendem Substantiv im Plural nicht mehr gegeben. Einen Tod muss man immer sterben. Ich würde den Plural empfehlen. Nur bei gerundeten Werten (da hier tatsächlich semantisch keine Numeruskongruenz zum Singularsubstantiv besteht) ist es aber zwingend der Plural. Bei exakt 1 ist auch bei einer Nachkommastelle beides gebräuchlich.