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Obwohl ich wie Julian gern lange Texte zu interessanten Themen lese, sind mir deine Beiträge, zumindest wenn sie strittige Themen behandeln, zu lang. Wer soll all das widerlegen? Es ist nicht immer so einfach wie etwa in diesem Fall hier:
> Es steht nirgends in den amtlichen Regeln, dass man […] kein Komma setzt.
> Das Regelwerk beschäftigt sich nur mit Fällen, in denen ein Komma gesetzt wird.
Die Formulierungen "setzt man […] kein Komma" und "steht […] kein Komma" treten in den amtlichen Regeln siebenmal auf, in den Dudenregeln elfmal. Aber das nur am Rande.
Nun zu einer schwierigeren Frage. Du begehst meines Erachtens einen für die hier diskutierte Problematik zentralen Fehler, wenn du Nebensatz und Ergänzung als Alternativen auffasst. Das Fragewort ist nicht entweder Nebensatz oder Ergänzung, es ist zunächst einmal – wenn nicht gerade Hauptsatz, aber das soll uns hier nicht interessieren – Nebensatz[einleitung]. Ob es, der Nebensatz oder nur das Fragewort, Ergänzung ist, hängt nur von der Valenz des Verbs im übergeordneten Satz ab. Und dieses Verb legt nicht fest, wie seine Ergänzung realisiert wird, ob als Nebensatz oder als etwas anderes. Nur für die Interpunktionsregel ist die Realisierungsform wichtig.
Dass das Fragewort in jedem Fall, auch wenn es auf sich selbst reduziert wurde, Nebensatz bleibt, wird meines Erachtens deutlich, wenn man die bereits zitierten Beispiele des Dudens einmal selbst in Nebensätze (mit obligatorischer Verbendstellung) verschiebt (das erste steht ja bereits im Nebensatz):
… wenn ich nur wüsste[,] wo!
… weil ich nicht weiß[,] warum.
… weil mir egal ist[,] wohin.
*… wenn ich nur wo wüsste!
*… weil ich warum nicht weiß.
*… weil mir wohin egal ist.