korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> Das ist nicht wahr. Ich habe lediglich abgelehnt, mit Zitaten
> von Schriftstellern Beweise zu führen.

Ich zitiere: "Für mich sind Schriftsteller keine Autoritäten im Bereich Sprachrichtigkeit."

Und mit was willst du sonst Beweis führen? Wenn du eine Aussage über Schriftsprache treffen willst, musst du Schriftsprache untersuchen. Grammatiken arbeiten auch nur mit Textkorpora. Dazu gehören Werke von Schriftstellern. Es gibt umgekehrt gar keine andere Möglichkeit einer Beweisführung.

> Das hört sich fantastisch an und erspart vielen Schülern Angst
> vor Fehlern in Klassenarbeiten und den Lehrern Korrekturstress!
>

Ich glaube nicht, dass Schüler große Angst vor Fehlern haben müssen, wenn sie wie Arno Geiger schreiben. Die Schule ist im Übrigen ohnehin ein schlechtes Beispiel, weil es dort eine verbindliche amtliche Schreibung gibt. Ansonsten ist es eine demokratische Veranstaltung. Natürlich entscheidet kein einzelner Schreibender, was standardsprachlich richtig oder falsch ist. Das kann er für sich tun. Wenn du für dich entscheidest, dass "sich ärgern, dass" falsch ist, ist das deine Sache. Das, was wir dann als Standardsprache bezeichnen, ist der Konsens aller Schreibenden oder jedenfalls die Mehrheit oder akzeptierte Minderheit der Schreibenden. Die Schreibenden sind jedenfalls die einzige wirkliche Autorität. Die Grammatiken haben keinerlei Autorität. Die amtliche Schreibung (deren Regelumfang begrenzt ist) ist das, was einer Autorität noch nahekommt. Aber am Ende entscheiden auch da allein die Schreibenden, ob sie sich an aufgestellte Regeln halten oder nicht. Tun sie es mehrheitlich nicht, bleibt dem Rechtschreibrat nichts anderes übrig, als seine Regeln dem tatsächlichen Sprachgebrauch anzupassen.