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Hallo Anja, hallo kathi m,
> Der erste Satz wirkt eigenartig unvollständig.
Das stimmt. Folgende Erklärung habe ich mir aus meiner Internet-Recherche zusammengereimt:
„Es sei denn“ sieht zwar aus wie ein Hauptsatz*, es ist aber eher eine Konjunktion beziehungsweise ein Konnektor. Es steht nicht einzeln, sondern es bezieht sich auf etwas Davorstehendes.
..., es sei denn, ...
Einen wenn-Satz kann man durch einen Nebensatz mit „außer wenn“ oder „es sei denn, dass“ ersetzen, der die Negation des wenn-Satzes ausdrückt.
Statt eines Nebensatzes mit „es sei denn, dass“ wird auch ein mit „es sei denn“ eingeleiteter *Hauptsatz benützt. (Verbzweitstellung)
(Statt des Indikativs kann man im Satz mit „es sei denn, dass“ auch den Konjunktiv II benutzen.)
http://hypermedia.ids-mannheim.de/call/public/gramwb.ansicht?v_app=g&v_id=2083
es sei denn
Wortart: Konnektor
Syntaktische Subklasse: Einzelgänger
Stellung: vor dem internen Konnekt
Reihenfolge der Konnekte: postponiert oder eingeschoben
Besonderes Format der Konnekte: Verbzweitsatz, dass-Satz oder nichtfiniter Ausdruck
Soweit die Informationen aus dem Internet.
Also ist es kein Wunder, dass Dir (Anja) der Satz „eigenartig unvollständig“ vorkommt.
Zum zweiten Beispiel:
Das Verb vermögen erfordert in dem genannten Beispiel einen Infinitiv mit „zu“.
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Was an Deinen (kathi m) Überlegungen richtig ist, ist im zweiten Beispiel von „... es sei denn, ...“ bei Verwendung des von Dir eingeklammerten „das“ und der Kommasetzung.
Wenn Du den Satz mit „das“ formulieren willst, MUSST Du das Komma setzen.
2 ..., es sei denn, etwas zu tun, das war die falsche Entscheidung.
mit einem hinweisenden Wort angekündigt oder wieder aufgenommen werden §75(3)
www.duden.de/sprachwissen/rechtschreibregeln/komma#K114
Ich finde die Überschrift „mit Infinitiv oder ohne Infinitiv“ ist bei Deinen (kathi m's) Beispielen eher durch „bei Infinitiven mit zu und ohne zu“ zu ersetzen, wobei ich die Varianten mit „ohne zu“ für sprachlich unkorrekt bzw. weniger wohlklingend halte.
Grüße
Pumene