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Re: Riesenchance

Autor:Pumene
Datum: Mi, 19.04.2017, 11:02
Antwort auf: Re: Riesenchance (Kai)

Hallo Kai,

> Was soll daran falsch sein?

Wenn man in der Schule Altgriechisch gelernt hat, klingt meega einfach grausam.

So als ob man Mehrtürer statt Märtyrer oder Fairkauf statt Verkauf sagen würde.

Ich finde Wörter wie Riesenwelle oder Riesenrad (die sogar unauffällig im Duden stehen) unproblematisch, besser jedenfalls als Big Eye.

megas (groß) schreibt und spricht man im Altgriechischen mit Epsilon und kurz (megga).

Als die alten Griechen, nachdem sie mehrere Jahrhunderte die Silbenschrift LinearB, die für die griechische Sprache mit Konsonantenclustern wenig geeignet war, benutzt hatten, das phönizische Konsonantenalphabet, das dann die Grundlage oder zumindest das Vorbild für alle Buchstaben-Alphabete geworden ist, übernahmen und einige Konsonantenzeichen zu Vokalzeichen ummodelten (Stimmansatzlaut ´, genannt ´aleph, die Nummer 1, zum Vokal alpha a, Hauchlaut h, genannt he, die Nummer 5, zum e, später e-psilon (=bloßes e) genannt, Lippenlaut-Laut die Nummer 6, wau (neben w) zu Vokal u (später ü-psilon Y) und als Vokal U ganz ans Ende des Alphabets, hinter den letzten Buchstaben tau, der ursprünglich das Alphabet abschloss, gestellt, Hauchlaut, j-Laut jod, die Nummer 10, (neben j) zum Vokal i, genannt iota, einen „Kehl-Laut“ ajin, die Nummer 16, zum o, später o-mikron (=kleines [kurzes] o) genannt), haben sie nach einigen Irrungen und Wirrungen aus einem zweiten Hauchlaut, Nummer 8, chet (raues ch), nach dem ersten Entwurf „h“ „heta“ und nach Übernahme der halben, in der Mitte senkrecht geteilten Buchstaben, die vor Vokalen zum Spiritus asper (=h) beziehungsweise Spiritus lenis (=kein h) wurden, im klassischen altgriechischen Alphabet das lange E (=Ä), genannt Eta (sprich Ääta) draus gemacht (die Etrusker, die von den italienischen westgriechischen Kolonien (Großgriechenland) aus das altgriechische Alphabet übernahmen, haben es in der ursprünglichen h-Variante verwendet und so an die Römer weitergegeben, so dass es bei uns das H geblieben ist), das sie für das lange e verwendeten. Und dann haben die alten Griechen noch einige Eigenkreationen erfunden (phi, chi, psi),sowie als neuen Abschluss-Buchstaben das große, im Schriftbild „auf die Beine gestellte“ O, genannt Omega (sprich Oomegga und nicht Oomeega, Bedeutung „großes“ [langes] o).

Lange Rede kurzer Sinn:

Die Griechen haben im Schriftbild zwar nicht zwischen langem A und kurzem A, zwischen langem I und kurzem I und zwischen langem Y und kurzem Y unterschieden, aber für E und für O hatten sie auch im Schriftbild jeweils zwei verschiedene Buchstaben.

Und mega wird nun mal mit dem kurzen Epsilon und nicht mit dem langen Eta geschrieben und auch so ausgesprochen und es klingt grausam, wenn man es nicht so macht und stattdessen meeega sagt, grausamer jedenfalls, als wenn man das Wort „Riesen...“ für riesig verwendet.

Gruß

Pumene

 

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