korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> oder „weil“ mit Verbzweitstellung, was ja
> sogar teilweise eine neue Bedeutung bekommen hat (weil - ich
> schreibe Dir jetzt eine Antwort).

> Wenn man etwas konsequent benutzt, vielleicht hat es dann ja
> eine Chance, in den Sprachgebrauch überzugehen. Sprache ist ja
> wandelbar.

Jetzt schießt du aber weit über das Ziel hinaus! Wünschenswert ist es in meinen Augen nämlich nicht, wenn dicke Grammatikfehler zur Regel werden. Die Konjunktion weil leitet standardsprachlich nur Nebensätze ein. Dass im Mündlichen weil zunehmend auch anders benutzt wird, liegt an grundsätzlichen Unterschieden zwischen mündlichen und schriftlichen Texten. Wer schreibt, hat mehr Zeit zum Überlegen, korrigiert und schreibt dann weiter. Wer spricht, hat keine Zeit und formuliert viel schneller. Es passiert einem selbst ja auch, dass man beim Sprechen einen Satz anders beendet, als er korrekterweise enden müsste. Beim Anschluss mit weil statt denn kommt dies deshalb so oft vor, da man weil häufig mit einer kurzen Pause, einer Denkpause, verbindet und dann neu ansetzt, aber mit falschem Satzbau. Ein gutes Beispiel ist dein Satz oben. Vielleicht hast du darin recht, dass weil, wenn es im Schriftdeutsch als Hauptsatzeinleitung auftaucht, irgendwann nicht mehr als Fehler gilt, sondern nur als umgangssprachlich. Und vielleicht erleben wir auch noch, dass weil als Hauptsatzkonjunktion im Duden aufgeführt wird. Als "Chance" für das Weil möchte ich das aber nicht betrachten, weil weil sollte besser bleiben, was es ist, weil das kann es besser.

Gruß von Kai