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Re: gewiss sein über/von

Autor:Pumene
Datum: Do, 12.10.2017, 21:17
Antwort auf: gewiss sein über/von (Nadja)

Hallo Nadja

> "An diesem Morgen gab es viele Töne, die er sich
> einbildete. Einzig von der lauten Musik eines Radios
> war er gewiss, sie sich nicht einzubilden".

> oder

> "An diesem Morgen gab es viele Töne, die er sich
> einbildete. Einzig über die laute Musik eines Radios
> war er gewiss, sie sich nicht einzubilden".

> oder

> "An diesem Morgen gab es viele Töne, die er sich
> einbildete. Einzig von der lauten Musik eines Radios
> war er sich gewiss, sie sich nicht einzubilden".

> oder

> "An diesem Morgen gab es viele Töne, die er sich
> einbildete. Einzig über die laute Musik eines Radios
> war er sich gewiss, sie sich nicht einzubilden".

Da Du immer noch nicht weißt, was richtig ist, versuche ich nochmal eine Antwort.

Mit meiner ersten Antwort, dass „von“ die bessere Variante wäre, weil „(sich) [einer Sache] gewiss sein“ mit dem Genitiv stehen würde, bin ich ja „auf den Bauch gefallen“ und habe mir von Flexionstabelle Hohn und Spott eingehandelt - zu Recht.

Also:

Ich finde, dass als Präposition nicht „von“ oder „über“, sondern am ehesten „bezüglich“ („in puncto“, „was die laute Musik des Radios anbetrifft“) passen würde.

„bezüglich“ klingt aber nach Papierdeutsch und nicht nach einer Präposition, die man in einem literarischen Text verwenden würde.

Da meiner Meinung nach „über“ dem „bezüglich“ etwas näher ist, als „von“ dem „bezüglich“ ähnlich wäre, revidiere ich meine erste Antwort und entscheide mich doch für „über“.

Ich finde allerdings, dass auch „von“ durchaus möglich wäre.

Ob Du „gewiss sein“ oder „sich gewiss sein“ schreibst, ist Geschmackssache, beides ist möglich.

Ich finde aber, dass Kai Recht hat, andere Formulierungen wären besser, weil „gewiss sein“ sich nicht nur auf die „laute Musik eines Radios“ bezieht, sondern außerdem noch auf die Infinitivgruppe „sie sich nicht einzubilden“; besser fände ich es, wenn man diese beiden auseinanderliegenden Teile zu einem zusammenhängenden zusammenzieht.

An diesem Morgen gab es viele Töne, die er sich einbildete. Einzig gewiss war er (*sich), sich die laute Musik eines Radios nicht einzubilden.

*(sich) hier würde ich „sich“ weglassen, damit nicht zweimal hintereinander „sich“ steht.

Ich hoffe, Du kannst was mit meiner Antwort anfangen.

Gruß

Pumene

 

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