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Re: Satzgliedbestimmung

Autor:Zuckerschnecke
Datum: Fr, 21.12.2018, 11:09
Antwort auf: Re: Satzgliedbestimmung (Kai)

> Unter all den Links, die inzwischen zu diesem Thema von Pumene
> gepostet wurden, war nirgends ein solch verquerer Beispielsatz
> wie der zur Diskussion stehende. Und du hast auch keinen beigesteuert.

Keinen?! Na vielen Dank für Deine Aufmerksamkeit! :( Es sieht ganz so aus, als kämen Dir meine Sätze in www.korrekturen.de/forum.pl/page/1/md/read/id/117388/sbj/satzgliedbestimmung/ gar nicht verquer, sondern völlig normal vor. :D

> Ein grammatisch richtiger Satz sollte verständlich
> sein, genau WEIL er sich an grammatischen Standards orientiert.

Der Satz ist doch verständlich. Auch der TE hatte kein Verständnisproblem. Du nicht, ich nicht. Er ist verständlich und er ist grammatisch korrekt.

> Der Beispielsatz dagegen krankt an einem unnötig überfüllten
> Vorfeld, einem planlos gesetzten Infinitiv und - tatsächlich -
> einem unnormal spät gesetzten finiten Verb.

Ach, er krankt?! Oh weh! Planlos und unnormal kannst Du ganz sicher streichen, Kai! Absolut korrekt und planvoll sind hier der Infinitiv – nämlich am Ende der infiniten Verbalphrase – und das finite Verb – nämlich genau im Anschluss daran – gesetzt. Besser kann man es nicht machen. Ob es unnötig ist, das Adverbial und das Akkusativobjekt mit ins Vorfeld zu stellen, ist wie gesagt eine stilistische, vom Kontext abhängige Frage. Unnötig ist aber ohnehin nicht ungrammatisch. Sonst müsste man einigen Deiner Beiträge in diesem Thread ebenfalls bescheinigen, dass sie ungrammatisch sind.

Zurück zur Grammatik: Peter Gallmann schreibt in der Dudengrammatik:

Auch Prädikatsteile können ins Vorfeld gestellt werden – allerdings nicht das finite Verb.
– Infinitive und Partizipien, auch zusammen mit davon abhängigen Satzgliedern […].
[…]
Alkohol getrunken hat sie noch nie.

> Wer soll eine Sprache neu lernen, wenn solche Sätze
> darin auftauchen?

Sie tauchen halt auf – und die Leute lernen Sprachen. Alles easy und cool und so – keine Panik.

> Und jetzt vergiss mal Prinzipienreiterei,

Oh! Die hatte ich ganz vergessen. :D

> schau dir diesen Gruselsatz noch mal
> an und halt dann den Ball flach.

Nun halte Du mal den Ball flach, Kai. Du kannst hier noch so viele unsachliche Bemerkungen fallen lassen: Der Satz wird dadurch nicht ungrammatisch.

> Sonst macht das noch einer nach, wenn du
> solche Sätze als völlig normal einstufst.

Warum sollte das niemand nachmachen? Stilistisch habe ich dem Satz eine durchaus auffällige Topikalisierung bescheinigt. Damit die von Gallmann erwähnte Dame nicht weiterhin Trübsal blasen muss, hier noch ein Kulturtipp:

Wandern und nebenbei Wormser Weine verkosten kann man am Samstag, 2. Mai, ab 14 Uhr in Worms. (Mannheimer Morgen vom 29.04.2009)
Wie Du siehst, enthält das Beispiel ebenso wie der Satz des TE ein Adverbial und ein Akkusativobjekt in der im Vorfeld stehenden infiniten Verbalphrase. Wenn’s noch ein Adverbial mehr sein soll:
Ungestört abends ein Bierchen trinken gehen kann er aber dennoch […]. :) (Nürnberger Nachrichten vom 15.05.2008)
Prost!

 

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Beiträge zu diesem Thema

Satzgliedbestimmung
Guido -- Di, 18.12.2018, 17:42
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Kai -- Di, 18.12.2018, 17:52
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