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Re: derer/deren

Autor:Zuckerschnecke
Datum: Di, 31.03.2020, 14:47
Antwort auf: Re: derer/deren (Pumene)

> Du hast Recht.

Mein Gott, Pumene! Hast Du etwa nachgesehen?!

Mit TouchNTuff, FFP-3-Maske, Schutzbrille und meinen bewährten Sennheisern ausgerüstet habe ich es auch gewagt, dem von Dir geposteten Link zu folgen. Diese Seite sagt nicht nur nichts zum Thema der TE, das war ja nach Gernots Aussage klar, sie ist auch in hohem Maße infektiös! Sie muss gesperrt werden! Ich möchte deshalb Gernot und Dich, da Ihr beide Kontakt hattet, dringend darum bitten, Euch vierzehn Tage lang in Quarantäne zu begeben und Euch während dieser Zeit hier nicht mehr zu äußern. Das gilt natürlich nicht, wenn Ihr alle Ratschläge der Infektiologen so sorgfältig befolgt habt wie ich. ;)

Auf der Seite wurde der sehr gefährliche Erreger »Übergeneralisierung« festgestellt, und zwar einer seiner temporalen Varianten: »immer«. Keine Angst, hier im Labor besteht natürlich keine Gefahr: Immer, immer, immer! Ihr seht, es passiert gar nichts! Der Erreger allein ist so ungefährlich wie ein neumodisches Corona-Virus, dessen Hülle Ihr gerade mittels zwanzigsekündigem Einseifen gründlich zerrubbelt habt und das Ihr, statt es Euch in Eure Tunica Konjunktiva zu schmieren, in die Gosse spült.

Aber der Erreger »immer« wird sehr gefährlich, wenn er in eine Hülle, also in einen Kontext, in eine Aussage oder etwas Ähnliches eingebettet wird. In dieser Form ist er sehr lange überlebensfähig. So lungert er ewig zwischen Buchdeckeln und auf Webseiten herum und wartet dort geduldig auf einen Wirt, der ihm seine Reproduktionsfähigkeit zur Verfügung stellt. Hierfür kommen insbesondere Gehirne mit einfacher oder gar mehrfacher Vorschädigung infrage, die in der Folge noch stärker geschädigt werden. Na gut, die Details könnt Ihr beim RKI nachlesen.

Ich werde natürlich hier einen Schaitan tun und durch ein Zitat der Dudenredaktion die Infektion weiterverbreiten. Als wohltuendes Therapeutikum möchte ich hingegen Christian Stetter zitieren, der nämlich zeigt, dass selbstverständlich auch das Relativpronomen »derer« Genitivattribut sein kann, und zwar nachgestelltes. Ich weiß nicht, welche Texte eigentlich in diesem Dudenkorpus gehortet werden, die sehr lesenswerten Arbeiten von Christian Stetter (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) gehören wohl nicht dazu:

Per se stellt die Definition die Frage still, ob es sich denn in Wahrheit so verhalte, und stellt eben hierin dem Redner das Definierte als den Bezugsrahmen, die semantische Grundlage seines Redens bereit, innerhalb dessen und auf Basis derer er logisch operieren kann.

Ist das eine süße Medizin! :)

Achtet auf Eure Hirnhygiene
Zuckerschnecke

 

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Cyane -- Mo, 30.3.2020, 13:52
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