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Re: Konjunktiv in der Vergangenheit

Autor:Pumene
Datum: Mi, 22.04.2020, 23:43
Antwort auf: Re: Konjunktiv in der Vergangenheit (MaxKraft)

> Ich hätte aber gemeint, dass man in einem Forum zur deutschen
> Grammatik etwas gediegenere Umgangsformen hat...

> Versuchen wir es noch mal:

> Pumene verweist lediglich auf die indirekte Rede, mit einem Link
> zu Wikipedia, der folgenden Einleitung hat:

> "Die indirekte Rede ist ein Mittel zur distanzierten,
> berichtenden Wiedergabe von Äußerungen. Die Wiedergabe der
> Äußerung kann wortgenau oder verkürzt sein oder einzelne Teile
> in anderer Reihenfolge als im Original wiedergeben. Die
> indirekte Rede steht nicht wie die direkte Rede in
> Anführungszeichen, sondern in einem Nebensatz mit dem
> einleitenden Subjunktor „dass“ oder in einem Hauptsatz im
> Konjunktiv I oder II.

Ich verweise nicht lediglich auf die indirekte Rede, sondern habe in Deine Ausführungen das, was ich bei den von Dir vorgeschlagenen Konjunktiven für richtig hielt, in grün hineinkorrigiert und auch noch erklärt. Wenn Du die Verben „schrie“ und „sagte“ benutzt und einen Konjunktiv möchtest, ist primär der Konjunktiv I, nur wenn dieser mit dem Indikativ Präsens identisch ist, stattdessen der Konjunktiv II zu verwenden. Bei „beschließen“ war ich mir selbst nicht sicher, ob der Konjunktiv opportun ist. Ich habe die Frage so beantwortet, wie ich dachte, dass Du sie beantwortet haben wolltest. Der Konjunktiv II hat nichts damit zu tun, dass die Erzählung im Präteritum, der Konjunktiv I nichts damit, dass die Erzählung im Präsens geschrieben wurde. Bei den „dass“-Sätzen hätte ich persönlich eher den Indikativ verwendet, aber ich hatte Deiner Fragestellung entnommen, dass Du den Konjunktiv verwenden möchtest. Beim letzten Beispiel hattest Du in der Vergangenheit den Indikativ benutzt, was mit Deiner Fragestellung nicht korrespondierte.

> Was genau hat das mit meiner Frage zu tun? Es kann sein, dass
> eine Erzählung im Präteritum (z. B. einem Roman, woraus diese
> Beispiele sind) allgemein als eine indirekte Rede anzusehen ist.

Nein.

> Das könnte man 1. mit einem Satz sagen, und 2. kann ich das auch
> nicht wissen, weil das nirgendwo steht.

Du möchtest im Präsens und im Präteritum in den dass-Nebensätzen Konjunktive benutzen. Das ist ja dann sinnvoll, wenn du „die indirekte Rede“ benutzt. Bei den ersten beiden Fällen werden die Verben „schreien“ und „sagen“ in den Hauptsätzen verwendet, für die die „indirekte Rede“ eine geeignete Möglichkeit darstellt. In der deutschen Sprache gibt es keine „consecutio-temporum“ oder etwas in der Art, die bestimmen würde, das zu einem Indikativ Präsens ein „Konjunktiv „Präsens““ und zu einem Indikativ Präteritum ein „Konjunktiv „Präteritum““ gehören würde. Deshalb hat man den ersten Konjunktiv, der sich formal von „Indikativ Präsens“ ableitet, ja auch in „Konjunktiv I“ und den zweiten Konjunktiv, der sich formal vom „Indikativ Präteritum“ ableitet, in „Konjunktiv II“ umbenannt. Für die Verwendung von Konjunktiv I und von Konjunktiv II gibt es verschiedene Regeln, von denen sich einige auf die Verwendung dieser Konjunktive bei der sogenannten „indirekten Rede“ beziehen. Es ist aber völlig anders als von Dir vermutet. Deshalb habe ich als erstes Deine Fragen bzw. den von Dir geschrieben Text beantwortet/verbessert, indem ich in das von Dir Geschriebene in grün (grün = richtig, rot = falsch) hineinkorrigiert habe. Damit Du sehen kannst, dass ich mir das in meiner Antwort Dargestellte nicht ausgedacht habe, habe ich hinter Deinen ersten Satz als „Beleg“ einen Link zu „indirekter Rede“ gesetzt, damit Du es da nachlesen kannst. In Wikipedia steht zwar nicht immer Richtiges, aber im Vertrauen auf die Schwarmintelligenz der Wikipedia-Bearbeiter kann man meiner Meinung nach von gewisser Plausibilität des dort Stehenden ausgehen. Beim zweiten Satz habe ich darauf verzichtet, noch einmal so einen Link zu setzen, da es ja eine Doppelung gewesen wäre. Beim dritten Satz bin ich mir (wie ja auch Kai, der Dir inzwischen auch eine sehr ausführliche Antwort gegeben hat) nicht sicher, ob ein Konjunktiv für „beschließen“ eine geeignete Möglichkeit ist, da „beschließen“ meiner Meinung nach nicht unbedingt eine „indirekte Rede“ erforderlich macht, aber ich dachte, wenn Du unbedingt einen Konjunktiv willst, dann sollte es wenigstens der richtige Konjunktiv sein.

„lediglich auf die indirekte Rede verwiesen mit einen Link auf Wikipedia“ stellt meiner Meinung nach meine Aktivitäten und Bemühungen nur unvollkommen dar.

Gruß

Pumene

 

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