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> Satz 1) ergibt Sinn. Das Komma ist aber optional.
> Bei Satz 2) hoffe ich, dass du der Versuchung widerstanden hast,
> wen auch immer du da mit deiner Telephonitis wieder hättest
> anrufen wollen.
> Satz 3) ist falsch. Einen nur um "zu" erweiterten
> Infinitiv trennt man nicht mit Komma ab. Auch da handelt es sich
> wieder um eine Versuchung durch diese tückische Weibsperson
> "Frau Müller", der du besser widerstündest, wenn du
> mich fragst.

Also ich finde den Satz 1) auch stilistisch am schönsten, allerdings höre ich Sätze wie 2) und 3) sinngemäß immer wieder.

Ich finde nicht, dass Satz 2) und 3) grammatikalisch falsch sind, auch wenn sie vielleicht nicht so schön klingen.

https://www.duden.de/sprachwissen/rechtschreibregeln/komma

Ich frage mich nur, ob bei Satz 2) und 3) gemäß D125 eine Verschränkung der Infinitivgruppe mit dem übergeordneten Satz besteht. Denn dann dürfte ja kein Komma stehen, sonst aber schon.

Also bei Satz 2):

Übergeordneter Satz: Frau Müller hat versucht
Infinitivgruppe: Sie gestern um 12 Uhr anzurufen

Habe ich dadurch, dass ich das Wort "Sie" vorgezogen habe, eine Verschränkung bewirkt?

Bei Satz 3):

Übergeordneter Satz: Frau Müller hat versucht
Infinitivgruppe: Sie gestern um 12 Uhr anzurufen

Habe ich hier durch das Vorziehen der Wortgruppe "Sie gestern um 12 Uhr" eine Verschränkung bewirkt?

Denn "Frau Müller hat Sie versucht" (bei Satz 2), bzw. "Frau Müller hat Sie gestern um 12 Uhr versucht" (bei Satz 3) sind meiner Ansicht nach keine übergeordneten Sätze, da sie nicht alleine stehen könnten. Bei Satz 1) hingegen könnte "Frau Müller hat versucht" alleine stehen (wenn auch wenig sinnvoll), somit ist keine Verschränkung vorhanden und ein Komma darf gesetzt werden.

Zudem bin ich der Ansicht, dass deine Begründung zu Satz 3) nicht ganz korrekt ist, da auch einfache Infinitivgruppen mit "zu" fakultativ durch ein Komma abgetrennt werden dürfen (siehe D124 Beispielsätze und D125 Punkt 4).