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> dass durch den Dialekt die Sprache eine Variation erhält.
https://forum.wordreference.com/threads/ich-fande-–-ein-neuer-trend.3163151/
„fande“ ist — wie Gernot Back schon am 11.04.2016 schrieb — eher durch ich sag mal übertrieben korrekte Aussprache als durch Dialekt zu erklären.
Zitat Gernot Back
Bei ich stande sieht es ja laut Google-Treffern nicht besser aus.
Ich glaube, das kommt daher, dass viele Lehrer ihre Schüler bereits in der Grundschule mit einer übertriebenen, vermeintlich "deutlichen" Aussprache verzärteln: Die lesen dann bei Diktaten tatsächlich ich fande und er stande statt ich fand und er stand vor, anstatt ihnen das Prinzip der deutschen Auslautverhärtung beizubringen, durch die Lautung und Schreibung divergieren.
Zitatende
Anscheinend ist es ja kein neuer Trend (gleicher Link)
Zitat:
Oder ist es gar eine historische Form, die neuerdings wieder Verbreitung findet?
Edit: Es scheint auch damals schon eine Unsitte gewesen zu sein, wie Gottsched hier klagt (§.3, S. 293f): *
Hieraus erhellet nun die erste Regel dieser unrichtigen Zeitwörter: die jüngst vergangene Zeit derselben, muß sich niemals auf ein e endigen, sondern immer einsylbig mit einem Mitlauter schließen. Es ist also unrecht, wenn manche, aus einer übel angewandten Nachahmung der richtigen Abwandlung, schreiben: ich ware, ich sahe, ich gabe, ich nahme, ich ließe, ich litte, ich fande, u. d.gl. Es muß nämlich heißen, ich war, ich sah, ich gab, ich nahm, ich litt, ich fand, so wie alle Welt saget: ich that, ich kam, ich stund, ich lag, ich gieng; nicht thate, kame, etc.
("unrichtige Zeitwörter" = starke Verben, "jüngst vergangene Zeit" = Präteritum)
Zitatende
* Zeile 2 Seite 298 „fande“
Link:
https://books.google.de/books?id=8O9WAAAAcAAJ&pg=PA293#v=onepage&q&f=false
Gruß
Pumene