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> heißt es in folgendem Satz „sei“ oder „wäre“ ???

> Mittlerweile hatte Alfred das Gefühl, sein Vater wäre (sei) ein
> Leben lang am falschen Ort gewesen, so lange, bis er ihm nach
> Mallorca gefolgt war.

Dein ganzer Satz ergibt mit dem Attributsatz zu „Gefühl“ im Konjunktiv 1 noch weniger Sinn als im Konjunktiv 2 ohnehin schon.

Wenn infrage steht, ob Alfreds Vater überhaupt je in seinem Leben am richtigen Ort gewesen ist, wieso wird dieses Problem dann ausgerechnet durch eine Übersiedelung Alfreds zu seinem Vater nach Mallorca gelöst? Wer hat denn dann am falschen Ort gelebt, Alfred oder sein Vater? Wenn es Alfreds Erzeuger war, der sich in einer Art Lebenslüge zeit seines Lebens immer an falschen, von Alfred entfernten Orten aufhielt, wie schlimm muss es dann erst bis zu Alfreds Geburt für ihn gewesen sein, wo es mangels Alfred noch gar keine Lösung für das Problem gab? Das ergibt doch alles keinen Sinn!

Es ist doch wohl viel wahrscheinlicher, dass Alfred durch Überwindung der räumlichen Distanz zu seinem Vater nachträglich das Gefühl hatte, er selbst, Alfred, hätte diesen Schritt schon viel früher tun sollen, weil ihm kostbare Jahre des Zusammenseins mit seinem Vater entgangen sein könnten. Die Frage ist also nur, ob Alfred sein eigenes diesbezügliches Gefühl vielleicht trog. Um dies auszudrücken, habe ich, wie du siehst, jetzt den Konjunktiv 2 als Potentialis benutzt.

Das subjektiv von Alfred empfundene Gefühl als solches haben wir als Außenstehende aber als Tatsache zu akzeptieren und nicht durch den Konjunktiv 1 in Zweifel zu ziehen.

Aber nebenbei: Schreibst du etwa gerade an einer Schmonzette?