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Re: Kommaregeln /Hauptsatz/Nebensatz

Autor:Pumene
Datum: So, 18.07.2021, 00:25
Antwort auf: Re: Kommaregeln /Hauptsatz/Nebensatz (Spalter Weinmeyer)

>Nun gehören Subjekte üblicherweise zu den essenziellen Bestandteilen eines Satzes.

Sätze ohne Subjekt sind durchaus möglich:

https://dict.leo.org/grammatik/deutsch/Satz/Satzglied/Subjekt.html?lang=de

Sätze ohne Subjekt
Das Subjekt ist obligatorisch, d. h., ein Satz hat in der Regel ein Subjekt.

Ausnahmen sind zum Beispiel:
Imperativ: Die Imperativformen der 2. Person stehen ohne Subjekt:
Geh!
Geht!
Reich mir bitte das Salz!

Vorgangspassiv von intransitiven Verben mit einem Objekt:
Aktiv: Der Lehrer hilft den Schülern.
Passiv: Den Schülern wird (vom Lehrer) geholfen.

Verben ohne Subjekt: Einige wenige Verben, die ein unangenehmes Empfinden bezeichnen (frieren, hungern, dursten/dürsten, grauen, grausen, schaudern, schwindeln), werden ohne Subjekt verwendet:*
Mich friert.
Ihr schauderte beim Anblick der Katastrophe.
Schon jetzt graut uns vor ihrem nächsten Besuch.

Ebenso zum Beispiel:
Ihr ist/wurde übel.
Dann war/wurde mir schlecht.
Auf dem Karussel wird ihm immer schwindlig.

(Ende Leo)

* Anmerkung: nicht nur diese Verben, siehe Wikipedia unten.

Gruß

Pumene

https://de.wikipedia.org/wiki/Subjekt_(Grammatik)#Sätze_ohne_Subjekt

Sätze ohne Subjekt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Subjektlose Verben im Deutschen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vielfach wird das Subjekt als zentrales und wichtigstes Satzglied beschrieben, das immer zusammen mit dem Prädikat den Kern des Satzes ausmache, wogegen ein direktes Objekt weniger zentral sei, weil es nicht immer erscheinen müsse. Gerade die Grammatik des Deutschen erlaubt jedoch viele Ausnahmen hiervon. Das Deutsche besitzt etliche Verben bzw. Konstruktionen, die Sätze völlig ohne Subjekt ergeben.[7]
„Mich friert.“
„Mir läge jetzt sehr an einem dicken Pullover.“
„Vom Kuchen ist noch da.“
Verben vom Typ „mich friert“ stellen hierbei Ausnahmen von dem oben erwähnten Prinzip dar, dass bei einem einzigen Argument immer zuerst die Subjektstelle besetzt werden muss. Es handelt sich im Deutschen nicht um Subjekte im Akkusativ, obwohl es derlei in anderen Sprachen gibt (sog. quirky subjects, die weiter unten besprochen werden).
Das unpersönliche Passiv[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Abgesehen von bestimmten einzelnen Verben, die subjektlos konstruiert werden (etwa „mich friert“), gibt es einen Mechanismus, der im Deutschen systematisch für subjektlose Sätze sorgt, nämlich das unpersönliche Passiv. Es entsteht daraus, dass im Deutschen auch intransitive Verben ins Passiv gesetzt werden können, was zur Folge hat, dass nach der Tilgung des zugrundeliegenden Agens kein anderes Satzglied als Subjekt nachrücken konnte. Entgegen weit verbreiteter Auffassung (die sich auch in manchen Fachbüchern zur deutschen Grammatik findet[8]) steht im Deutschen an der Subjektstelle dann kein Expletivpronomen (Füllpronomen), d. h., das „es“ in dem folgenden Satz vertritt nicht die Stelle eines Subjekts:[9]
„Es wurde eifrig gearbeitet.“
Bei diesem „es“ handelt es sich vielmehr um ein Expletiv, das das Vorfeld in einem Verbzweitsatz besetzt; es dient dazu, die Wortstellung des deutschen Aussagesatzes aufrechtzuerhalten, auch wenn man keine Einheit dadurch hervorheben möchte, dass man sie voranstellt. Das Erkennungszeichen dieses Vorfeld-Expletivs ist, dass es verschwindet, sobald irgendein anderer Satzteil vorangestellt wird, und dass es in einem Nebensatz (der mit einer Konjunktion eingeleitet wird) gar nicht erscheinen kann:
„Es wurde die ganze Zeit eifrig gearbeitet.“
„Die ganze Zeit wurde eifrig gearbeitet.“ / „Da wurde die ganze Zeit eifrig gearbeitet, usw.“
NICHT: * „Die ganze Zeit wurde es eifrig gearbeitet.“
NICHT: * „… weil es eifrig gearbeitet wurde.“
Vergleiche hingegen das vom Verb verlangte echte Subjekt-„es“ z. B. bei Wetterverben, das auch im Satzinneren stehen kann:
„Regnet es immer noch?“ / „… weil es immer noch regnet.“
Ebenso wie mit subjektlosen Sätzen kann das Vorfeld-„es“ mit subjekthaltigen Sätzen stehen, das Subjekt steht dann hinter dem Verb. Im folgenden Beispiel ist eindeutig „jeder“ bzw. „alle“ das Subjekt, weil es die Kongruenz mit der Verbform bestimmt:
„Es hat jeder den gleichen Anteil bekommen.“
„Es haben alle den gleichen Anteil bekommen.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Unakkusativisches_Verb#Unpersönliches_Passiv

Unpersönliches Passiv[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
→ Hauptartikel: Unpersönliches Passiv
Im Deutschen können transitive und intransitive Verben in einer Passivform erscheinen. Jedes Mal wird im Passiv das zugrunde liegende („logische“) Subjekt nicht in den Satz übernommen; war das Verb transitiv, rückt stattdessen das zugrunde liegende Objekt in die Subjektposition auf. War das zugrunde liegende Verb intransitiv, bleibt nach der Tilgung des zugrunde liegenden Subjekts keine Ergänzung übrig und es entsteht eine unpersönliche Konstruktion ohne Subjekt:


x rauchte --> (Also) wurde geraucht.
x putzte --> (Den ganzen Tag) wurde geputzt.

 

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Komma Klar -- Fr, 16.7.2021, 11:24
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