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Jedenfalls kann man Sinn machen in Anbetracht des sonstigen Gebrauchs der Wörter Sinn und machen im Gegenwartsdeutschen durchaus sonderbar finden. Wenn eine Sache sinnvoll ist, dann HAT sie bereits einen Sinn, statt zunächst keinen zu haben und sich einen herzustellen. Die Unterscheidung zwischen Konkreta und Abstrakta trifft hier nicht wirklich den Punkt. Allerdings gibt es sowieso viele andere Redewendungen, die man nicht wörtlich zu nehmen braucht. Dass ausgerechnet an Sinn machen derart Anstoß genommen wird, dürfte der Wahrnehmung geschuldet sein, dass das aus dem Englischen kommt.

Es könnte jetzt noch Das macht ein Euro fünfzig ins Feld geführt werden, aber auch wenn die besagte Sache bereits im Vorhinein so viel kostet und das Geld bereits im Umlauf ist, ist ein Euro fünfzig kein relativer Begriff, der auf die besagte Sache zu beziehen ist, vielmehr ist es so, dass mit der besagten Sache ein Euro fünfzig an Kosten anfallen, die ohne die Sache nicht angefallen wären. Wenn dagegen vom Sinn der Sache gesprochen wird, dann wird auch bereits von der Sache selbst gesprochen.

Was nun Luther/Lessing/Goethe angeht, so fehlt mir hier einfach die Kontinuität. Wenn Sinn machen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufkommt, was ist da wahrscheinlicher, dass sich jemand von einem alten Lessing-Text hat inspirieren lassen oder einfach vom Englischen?