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> Wenn „weder – noch“ Nebensätze verbindet, werden bei ihnen
> keine Kommas gesetzt (das Komma vor „weder“ trennt den Nachtrag
> ab):
> - Es ist nichts zu hinterfragen, weder ob eine etwaiges
> Antragsrecht besteht noch ob tatsächlich jeder Beteiligte einen
> entsprechenden Antrag stellen kann.
> Ersetzt man den ersten Nebensatz durch eine Nomengruppe:
> - Es ist nichts zu hinterfragen, weder ein etwaiges Antragsrecht
> noch ob tatsächlich jeder einen entsprechenden Antrag stellen
> kann.
> Man setzt aber Kommas bei den Nebensätzen, wenn „weder – noch“
> zum übergeordneten Satz gehört:
> - Weder ist zu hinterfragen, ob ein etwaiges Antragsrecht
> besteht, noch, ob tatsächlich jeder Beteiligte einen
> entsprechenden Antrag stellen kann.
> Ersetzt man wieder den ersten Nebensatz durch eine Nomengruppe,
> entfallen die Kommas dieses Nebensatzes:
> Weder ist ein etwaiges Antragsrecht zu hinterfragen noch, ob
> tatsächlich jeder einen entsprechenden Antrag stellen kann.
> Ich komme also zum Schluss, dass in Ihrem Satz vor dem Nebensatz
> ein Komma stehen sollte. Meine Erklärung holt aber weit aus und
> ist so komplex, dass ich ein fehlendes Komma hier nicht als
> Fehler anstreichen würde.
> Anders sieht es bei Ihrem zweiten Satz mit „und“ aus. Dort würde
> ich kein Komma setzten:
> - Man kann verzweifelte Menschen sehen und wie sie aus den
> brennenden Türmen herunterfallen.
> Kurz und ohne weitere Herleitung gesagt: Nach einem „und“ steht
> nur bei Einschüben u. Ä. ein Komma. Zum Beispiel:
> - Man kann verzweifelte Menschen sehen und, um es
> vorwegzunehmen, einstürzende Türme.
> - Man kann verzweifelte Menschen sehen und, was noch viel
> schockierender ist, wie sie aus den brennenden Türmen
> herunterfallen.
DANKE fürs Teilen und danke an Herrn Bopp für die ausführliche Antwort!