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> Es ist fraglich, ob die semantische Unterordnung stattfindet.
> Sicherlich gibt's eine Abhängigkeit, und zwar des Pronomens
> „sie“ wegen. Diese spielt keine Rolle bei der Kommafrage:

> Im konkreten Fall könntest du auch

Es ist ein Ziel dieses
> Manuskripts, wesentliche Ansätze darzulegen(,) und wie
> wesentliche Ansätze zueinander in Beziehung stehen.

> schreiben. Hier sind die zwei mit „und“ verbundenen Teile
> voneinander nicht abhängig und einander semantisch nicht
> untergeordnet; die Kommafrage bleibt trotzdem bestehen.

Hallo Md Ayquassar,

das ist meiner Meinung nach das „Besondere“ an Konstruktionen, wie sie in § 72 E2 aufgegriffen werden, dass ein Satzglied eines übergeordneten Satzes (hier die übergeordnete Infinitivgruppe) und ein untergeordneter Nebensatz (wie …) in einer Reihung durch ein „und“ miteinander verbunden werden.

E2: Wenn eine beiordnende Konjunktion wie und, oder (§ 72) Satzglieder oder Teile von Satzgliedern mit Nebensätzen verbindet, so steht zwischen den Bestandteilen einer solchen Reihung kein Komma. Gegenüber dem übergeordneten Satz sind die Teile der Reihung nur dann mit Komma abgetrennt, wenn der Nebensatz anschließt, nicht aber, wenn das Satzglied bzw. ein Teil eines Satzgliedes anschließt:

Dass die Kommasetzung so geregelt ist, wie es § 74 E2 vorgibt, stelle ich mir so vor:

Das „und“ und das Komma sind sozusagen Alternativen.

[A + B + C kann man auch als A, B + C schreiben.]

Der Nebensatz wird gegenüber dem übergeordneten Satz entweder durch ein Komma abgegrenzt, dort, wo er unmittelbar an ihn grenzt, oder der Nebensatz ist durch das „und“ begrenzt, so dass hier kein Komma steht.

Bei einer „normalen Reihung“ ist das eindeutig geordnet.

Wenn die Satzglieder und der Nebensatz nicht gereiht vorliegen, sondern die Satzkonstruktion „irgendwie verschränkt“ gebaut ist, gilt eigentlich genau das Gleiche.

Das macht die Kommasetzung „logisch“ und „nachvollziehbar“.

Gruß

Pumene

Dass ein „und“ und ein Komma einen Nebensatz begrenzen können, findest du auch in folgenden Fällen:

Fall eins:

Hauptsatz, Nebensatz erster Ordnung und ein zweiter Nebensatz erster Ordnung

Beispielsatz:

Die Überschrift des Threads wurde mehrfach geändert, [Komma] weil „Infinitivgruppe“ der richtige Fachausdruck statt „Partizipgruppe“ ist und [kein Komma !] weil der Begriff „Nominalphrase“ das zur Reihung des Nebensatzes mit dem betreffenden Pendant zugehörige Teil der Infinitivgruppe aufgreift und [kein Komma !] weil der Ausdruck „Satzglied“ aus der Formulierung des § 74 E2 das dort verwendete Fachwort darstellt.

Fall zwei:

Hauptsatz und zum zweiten Hauptsatz dieser Satzreihe aus Hauptsatz und nachfolgendem Satzgefüge zugehöriger Nebensatz erster Ordnung, zweiter Hauptsatz.

In diesem Fall ist zwar ein Komma vor dem „und“ empfohlen (um die Gliederung deutlich zu machen), aber nicht verpflichtend, aber ein Komma zwischen dem in der Satzreihe die Hauptsätze verbindenden und und der den Nebensatz einleitenden Subjunktion ist verboten, sodass dieser Nebensatz durch ein „und“ und ein Komma (das ihn vom zweiten Nebensatz trennt) „begrenzt“ ist.

Ein Beispielsatz:

Du verstehst meine Ausführungen sicherlich [Komma fakultativ] und [kein Komma !] damit es anschaulicher ist, [Komma !] folgt dieser Beispielsatz.