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«nach deiner Analyse auf dem Determinans des Determinans des Gesamtkompositums» – Nein, ich sage ja gerade, dass die Hauptbetonung in EINIGEN Fällen NICHT auf das Determinans, sondern auf das Determinatum (des Gesamtkompositums) fällt. Anderes Beispiel: BruttosoZIALprodukt. Hier sind die unmittelbaren Konstituenten doch wohl nicht bruttosozial (???) und Produkt, sondern brutto und Sozialprodukt, einverstanden?

Womit diese Besonderheit (Betonung auf dem Determinatum statt Determinans) zusammenhängt, habe ich im vorigen Post zu ergründen versucht, aber ich bin noch nicht ganz sicher, ich bin nämlich erst gestern darauf gekommen: Bei Krech/Stock heißt es zum Fall a+(b+c, determinativ), dass der Hauptakzent auf (b) und die Nebenakzente auf (a) und (c) fallen, wobei eine Ausnahme für den Fall, dass «(b) und (c) immer als Kompositum verwendet werden (feste Verbindung, eigener Lexikoneintrag)», angenommen wird. Diese Erklärung habe ich dann zu verbessern versucht (siehe meinen vorherigen Post), schließlich kann auch Höchsttemperatur einen «eigenen Lexikoneintrag» haben.

Die Sache mit dem Betonungsunterschied zwischen Bundes-Kanzleramt und Bundeskanzler-Amt habe ich übrigens von grammis. Für die Analyse Schwangeren-Konfliktberatung spricht auch, dass man eher nicht Schwangerenkonflikt, sondern Schwangerschaftskonflikt sagt – und dennoch ist Schwangerenkonfliktberatung normal (weil es eben eine Beratung für Schwangere ist; auch das Wort Schwangerenberatung kommt vor!).

«Und was ist eigentlich mit dem regional unterschiedlich» – da hast du auch schon die Antwort: Dann gibt es eben Regionen, in denen diese Besonderheit nicht greift, auch ohne dass dafür die Struktur (a + b) + c vorliegen muss. Ich habe den Eindruck, dass sich der Hauptakzent INNERHALB einer Konstituente (bei normaler Betonung) nicht durch den Gebrauch als Kompositionsglied verschieben kann. Weltspar-Tag? Welt bezieht sich doch wohl auf den Tag und nicht auf das Sparen.