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> Die Familie war kurz davor aufzugeben.
> oder
> Die Familie war kurz davor, aufzugeben.
> zweiteres erscheint mir sinnig, wirkt aber irgendwie merkwürdig.
Infinitive mit „zu“ nennt man nicht „erweiterte Infinitive“, sondern „Infintivgruppen“. Dabei kann man zwischen „bloßen Infinitiven“ und „erweiterten Infinitiven“ (wenn außer dem „zu“ noch weitere Wörter dazugehören) unterscheiden. Die Kommasetzung ist unter anderem davon abhängig, ob satzwertige Infinitivgruppen vorliegen.
https://www.duden.de/sprachwissen/rechtschreibregeln/komma
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DAS KOMMA BEI INFINITIVGRUPPEN
Bei Infinitiven mit zu sind zwei Gebrauchsweisen zu unterscheiden:
Der Infinitiv bildet, gegebenenfalls zusammen mit weiteren Wörtern oder Satzteilen, eine Wortgruppe, die einem Nebensatz nahekommt. Man spricht dann von satzwertigen Infinitivgruppen. Infinitivgruppen dieser Art werden tendenziell mit Komma abgetrennt.
Der Infinitiv mit zu bildet mit einem übergeordneten Verb ein komplexes Prädikat. In diesem Fall wird kein Komma gesetzt.
Da diese Konstruktionsweisen unterschiedlich gut zu erkennen sind, gilt ein Teil der Kommaregeln für satzwertige Infinitivgruppen fakultativ (D 124 sowie D 125, Punkt 4), ein anderer Teil hingegen obligatorisch (D 125, Punkte 1–3). Zu Infinitivgruppen, die gewöhnlich nicht mit Komma abgetrennt werden, vgl. die Erläuterung zu D 125.
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