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> Tim & Woody schrieb:
> Die Abbildung zeigt eine Frau, auf einem Stuhl sitzend und nach
> rechts gewandt.
> Wo ist bei dem Originalsatz oder bei dem geänderten Satz von Tim
> & Woody so eine „Partizipialkonstruktion im
> Nachfeld“?
> Beim Originalsatz und bei dem von Tim & Woody geänderten
> Satz gibt es kein Nachfeld.
In dem von Tim & Woody geänderten Satz ist das Nachfeld des Satzes mit auf einem Stuhl sitzend und nach rechts gewandt besetzt. Die rechte Satzklammer wird durch das Komma markiert. Wenn wir den Satz ins Perfekt setzen, lautet er:
Die Abbildung hat eine Frau gezeigt, auf einem Stuhl sitzend und nach rechts gewandt.
Ohne Komma hingegen:
Die Abbildung hat eine Frau auf einem Stuhl sitzend und nach rechts gewandt gezeigt.
Im Originalsatz war das Nachfeld unbesetzt. Das Prädikativum selbst bildet hier die rechte Satzklammer. Es wurde aber danach gefragt, ob man vielleicht ein Komma vor auf einem Stuhl und eines nach sitzend setzen solle. Ersteres habe ich wie du verneint, Letzteres aber – anders als du – bejaht.
Ein Prädikativum heißt nicht umsonst so, denn es ist Teil des Prädikats. Dass die Satzklammer nicht unbedingt immer aus verbalen Bestandteilen gebildet wird, kannst du auch folgenden Seiten entnehmen. In Nebensätzen, die als Spannsatz geformt sind, bildet die Konjunktion bzw. das Relativ- oder Interrogativpronomen oder -adverb die linke Satzklammer:
https://dict.leo.org/grammatik/deutsch/Satz/Wortstellung/Stellungsfeld.xml?lang=de#id=3.5.3
https://grammis.ids-mannheim.de/progr@mm/5298
> Ob es ein „Akkusativobjekt-Prädikativum“ gibt oder nicht, spielt
> dabei überhaupt keine Rolle.
Es gibt kein »Akkusativobjekt-Prädikativum«, wohl aber Objektsprädikative, und im fraglichen Satz mit »zeigt« liegt ein solches vor.
> Im letzten Satz Deines Beitrags stimmst Du mir offensichtlich
> zu, dass der Originalsatz ohne Komma möglich ist.
Ja, aber selbst dann liegt dort ein Objektsprädikativ vor.
> Mit freundlichen Grüßen
Warum so förmlich?