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Ich kann mir vorstellen, dass sich der Gebrauch von sie trotz Mädchen auch anders als mit einem Verstoß gegen die syntaktische Kongruenz erklären lässt, und zwar gibt es ja noch den deiktischen Gebrauch, zum Beispiel Hast du die gesehen? (zeigt auf ein Bild von einer Mütze), wo das Substantiv Mütze kontextuell erschlossen wird. Ferner ist es denkbar, direkt nach einem Auftritt von einer Frau Sie war gut, oder? zu sagen, ohne dass sie zuvor erwähnt wurde und sogar ohne dass gestisch auf sie gezeigt wird. Tja, wieso sollte dann nicht auch sie funktionieren, obwohl die Person zuvor nur mit Mädchen bezeichnet wurde – die Erschließung erfolgt dann ebenfalls kontextuell, und zwar anhand von Mädchen, aber das Pronomen braucht sich nicht nach dem Genus dieses Substantivs zu richten, weil es lediglich eine kontextuelle Erschließung ist. Anders verhält es sich mit die als Relativpronomen zu jemand oder Mädchen, was schlichtweg gegen die syntaktische Kongruenz verstößt und damit auffällig ist.

Wir würden aber zum Beispiel nicht Anna sagte, das Mädchen sei … sagen, wenn das Mädchen sich klar auf Anna beziehen soll, sondern es ist ein Pronomen erforderlich. Daher vermute ich, dass Das Mädchen sagte, ihr Vater … nicht mit deiktischem ihr, welches das schon erwähnte Mädchen bezeichnen soll, funktioniert, denn ein solches ihr stünde syntaktisch nicht mit das Mädchen in Verbindung und damit wäre mir nicht begreiflich, wieso nicht auch gleich eine andere, nicht-pronominale Erwähnung möglich ist. Demnach wäre das eine Konstruktion ad sensum.

(Meinungen??)