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Das Jugendwort des Jahres 2015 «Smombie» (für ein Smartphone-Zombie) war vor seiner Einreichung zur Wahl nicht gebräuchlich, es wurde aber nicht vom Langenscheidt-Verlag erfunden, sondern am 2. September 2014 von LaraKrause eingereicht (hier der Beweis: beitrag:14517). Immerhin gab es schon eine vergleichbare Wortschöpfung: Im Jugendroman Un Lon Dun (die deutsche Übersetzung ist von 2008, das englische Original Un Lun Dun von 2007) sind Smombies von Smog wiederbelebt.
Wörter, die in die engere Wahl gevotet wurden, sollen nach den Kriterien sprachliche Kreativität, Originalität, Verbreitungsgrad des Wortes und gesellschaftliche und kulturelle Ereignisse bewertet worden sein. Offenbar mussten aber nicht all diese Punkte zugleich gut erfüllt sein und wurde das besagte Wort aufgrund der Kreativität – und eben nicht aufgrund des Verbreitungsgrades! – angenommen. So sagte Verena Vogt in einem Interview: «Die Kriterien für die Auswahl für die Top 30 sind sprachliche Kreativität (z. B. Akronyme wie Smombie oder Tinderella), Originalität (z. B. bambus, was die Eigenschaft des Gewächses als Bedeutung für etwas Großartiges übernimmt), Verbreitungsgrad des Wortes (z. B. Discopumper) und gesellschaftliche und kulturelle Ereignisse, die die Sprache beeinflussen (z. B. merkeln, krimmen).» («Tinderella» ist kein Akronym, sondern einfach ein Spiel mit «Cinderella» und «Tinder». «Smombie» würde ich im Gegensatz zu «Flak» für «Flugabwehrkanone» auch nicht als Akronym einordnen, sondern als Kofferwort.)
Beim Jugendwort des Jahres 2025 «das crazy» ist «das» aus «das is» («das ist») gekürzt, wobei kein zweites «s» geschrieben wird, weil «das» schon auf «s» endet (ähnlich wie bei Suffixen: «des Zyklus» statt «des Zykluss»). Es heißt auch «des Bordeaux» statt «des Bordeauxs» (selbst wenn ein s-Laut am Ende gesprochen wird). Früher hätte ich das mit der Rolle des «x» bei der französischen Liaison erklärt, aber das ist wohl eher auf die Funktion des deutschen «x» zurückzuführen, es wird ja auch nicht «Erdőss» geschrieben (und von «Erdős’s» als kaufmännischer Schreibweise analog zu «Anna’s Blumenladen» ist wohl auch abzusehen), sondern «Erdős’», und «das’s» ist anscheinend auch nicht großartig üblich (aber: «geht’s»/«gehts»). Hingegen ist «Đokovićs» (für eine Genitivform) wohl akzeptabel, da «ć» mit dem Akut nicht darüber hinaus auch für etwas steht, was mit einem s-Laut endet (aber: «Djokovic’»). Das Wort «is» kommt ohne Apostroph aus, es stört nicht den Lesefluss und ist unter Jugendlichen (und darüber hinaus) üblich.
Ich stelle mir aber die Frage, ob nicht schon das Adjektiv «crazy» gereicht hätte oder die Verbindung mit «das» nun wirklich in einem besonderen Ausmaß (im Vergleich zu anderen Adjektiven) etabliert ist, schließlich sind ja auch Sätze wie «Was das?» oder «Was’n das?» möglich.