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Re: Mein Seelenfrieden

Autor:Julian von Heyl
Datum: Mi, 23.08.2000, 15:16

> Bei der Sammlung von Beispielen kamen
> wir auf Worte, die ohne "un"
> keinen Sinn, oder zumindest einen uns
> nicht bekannten ergaben. Dazu gehören
> die Worte Fug, Hold und wirsch. Können
> Sie was damit anfangen?

Hallo,

die Regel ist - natürlich mit Ausnahmen - nicht so ganz falsch, ergänzt sollte werden, dass die Vorsilbe Un- in den Fällen, in denen das Grundwort bereits einen negativen Begriff enthält, eine Steigerung und keine Umkehrung bewirkt: z.B. Ungewitter, Unkosten, Untiefe, Untier.

Bei Ihren Beispielen müssen Sie beachten, dass der Wortstamm allein hier nicht sehr viel hergibt: "Unfug" kommt letztlich von "fügen", d.h. jemand, der Unfug macht, ist jemand, der sich niht fügt. Bei "Unhold" ist tatsächlich einfach an "hold" im Sinne des etwas veralteten "jmd. hold sein" zu denken. Das Wort "unwirsch" hat sich schließlich aus "unwert" entwickelt, die Bedeutung "mürrisch" bzw. "unfreundlich" hat sich erst später entwickelt.

Woran man sehen kann, dass sich die deutsche Sprache in vielen Fällen gegen allzu lineare Ableitungen sperrt.

Grüße aus Köln
Julian

 

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Beiträge zu diesem Thema

Mein Seelenfrieden
Peter Muchow -- Mi, 23.8.2000, 13:57
Re: Mein Seelenfrieden
Julian von Heyl -- Mi, 23.8.2000, 15:16
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Doris -- Fr, 22.9.2000, 18:58
Re: Mein Seelenfrieden
Joachim -- Fr, 30.9.2005, 07:09