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> Dadurch, dass man es immer häufiger sieht, wird es nicht
> richtiger. Ich vermute, dieses Phänomen ist zu 50 % auf
> Unkenntnis zurückzuführen und zu 50 % auf Bequemlichkeit.
> Das Adressfeld wird, z.B. bei Serienbriefen, oft aus Datenbanken
> generiert, und in der Datenbank ist dann eben nun einmal
> "Frau" oder "Herr" hinterlegt. Es ist zwar
> technisch kein Problem, eine Anweisung zu schreiben, die noch
> ein "n" dranhängt, wenn das Feld mit "Herr"
> belegt ist, aber es ist halt aufwendiger einzurichten als ein
> einfaches [Anrede] [Vorname] [Nachname].
> Grüße
> Julian
Julian, in der Schweiz schreibt man inzwischen bald häufiger "Herr" als "Herrn". Viele Firmen, auch renommierte, z. B. die Grossbanken, haben in ihren internen Richtlinien festgelegt, dass "Herr" geschrieben wird. Meiner Ansicht nach muss man heute beides als richtig gelten lassen - Akkusativ und Nominativ. Das "An" schreibt man ja schon lange nicht mehr! Übrigens könnte man auch fragen: Wer erhält den Brief? "Herr" (Nominativ!) Hans Müller erhält den Brief.
Noch etwas anderes könntet ihr den Schweizern abkupfern: In der Schweiz setzt man nach der Anrede kein Satzzeichen, also:
Sehr geehrte Frau Mayer
Haben Sie vielen Dank für ...
Weshalb setzt man in Deutschland nach der Anrede ein Komma, obwohl die Anrede durch eine Leerzeile vom ersten Satz getrennt ist? Grundsätzlich stehen ja alleinstehende Zeilen ohne Satzzeichen. (Es ist mir klar, dass ein paariges Komma gesetzt werden muss, wenn die Anrede in einem Satz vorkommt: Ich bitte dich, lieber Urs, morgen pünktlich zu sein.)
Gruss
Rolf