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gudn tach!

imho wurde da thema noch nicht ausschoepfend behandelt.

> Beispiel:
> Meine Freundin hat einen Pullover, ziehe ich den gleichen an,
> dann müsste sie ihn ja vorher ausgezogen haben.
>
> Meine Freundin hat einen Pullover, ziehe ich den selben an, dann
> habe ich den Pullover nachgekauft, und wir haben beide einen.

die gaengigen antwort (naemlich dass es genau andersherum sei) hast du bereits bekommen. aber anhand deiner gegenteiligen vermutung wird deutlich, dass es nicht so einfach ist.

ich will gar nicht allzu sehr ins philosophische abdriften, wo die frage nach der identitaet von entitaeten ganze buecher fuellt, aber so ein bissl schon.

1. die uebergaenge von "dasselbe" und "das gleiche" sind wenigstens fliessend: wieviel vom pullover darf sich aendern, damit man ihn noch als denselben bezeichnen darf? nichts? dann ist der pullover nur zu einem bestimmten zeitpunkt derselbe, da er sich ueber die zeit hinweg kontinuierlich veraendert (fusseln fallen raus, form aendert sich, ...). also darf sich doch etwas aendern, ansonsten waere der begriff "dasselbe" ueberfluessig. wieviel jedoch sich aendern darf, ist kontextabhaengig und vor allem _ansichtssache_.

2. meist meint man (mathematisch gesprochen) dieselbe aquivalenzklasse. und auch dann ist es schon wieder egal, ob man "dasselbe" und "das gleiche" sagt.
dazu ein beispiel:
wenn man sagt, dass der pullover A derselbe sei wie pullover B, dann heisst das, dass man bzgl. gewisser, kontextabhaengig wesentlicher eigenschaften die beiden pullover nicht unterscheiden kann. man wuerde sie in eine klasse, z.b. der klasse der roten baumwollpullover mit weissen haesschen etc. stopfen, bei denen die weiteren eigenschaften - wie vielleicht abnutzung, eigentuemer, ... - nicht betrachtet werden, weil sie im kontext irrelevant sind.

der duden fuehrt "dasselbe" im sinne von "das gleiche" als ugs. und betont, dass "das gleiche" dann die bessere wahl sei.
ich finde aus oben kurz angerissenen gruenden, dass es i.d.r. woscht ist.

was jedoch nie falsch ist, obwohl manche leute ebendies behaupten, ist die bezeichnung "das gleiche", wenn etwas auch "dasselbe" ist.
"das gleiche" impliziert naemlich nicht, dass unterschiede vorhanden sein muessen.

der duden sagt zu "gleich" u.a.:
"1. a) in allen Merkmalen, in jeder Hinsicht übereinstimmend"

also dasselbe wie "dasselbe", und erst darunter steht dann

"b) miteinander od. mit einem Vergleichsobjekt in bestimmten Merkmalen, in der Art, im Typ übereinstimmend; sich gleichend;"

und nach meinen obigen einwaenden gilt das eigentlich auch fuer "dasselbe".

prost
seth