korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

Vielen Dank für eure Antworten.

Hier noch ein Hinweis von einem Kollegen:

Ursprünglich wurde „sich versehen“ mit der Bedeutung „voraussehen,
erwarten, gefaßt sein, fürchten, hoffen“ ohne „es“ gebraucht.

„Die form der bulla wird fromen leuten, als ich mich versehe,
wolgefallen.“ (Luther)
„Und weil ihr der trunck wol schmeckte, bekam sie, eher wir uns
versahen, einen dichten rausch.“ (Grimmelshausen)
„Dann kompt der bleiche todt, eh als man sich versieht.“ (Opitz)

Später kam dann „es“ in die Wendung.

So heißt es bei Schiller:
„Eine so biszige bestie, die dir die mädels wie der blitz am rockzipfel
hatte, wenn sie sichs versahn (nicht darauf gefaszt waren, nicht
aufpaszten), und zu nah dran vorbey strichen.“ (Räuber 1, 2 Schauspiel)