korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> Es geht nicht um Zitate, sondern um direkte Rede in einem
> Prosatext (Roman). Da sind typographische Tricksereien keine
> Option. Und es kann nun schon mal vorkommen, dass der Text eines
> Sprechers in einem Dialog einen Absatz enthält, z.B. bei einem
> Themenwechsel. Wie geht man dann korrekt mit den
> Anführungszeichen um, ohne dem Leser einen Sprecherwechsel zu
> signalisieren?

Huuuch, das habe ich falsch verstanden, liegt wahrscheinlich daran, dass hier so oft Fragen betreffs wissenschaftliche und mit Zitaten gespickte Hausarbeiten gestellt werden.
Ja, verboten sind Absatzumbrüche nicht in direkter Rede, in alten Texten findet man das durchaus häufig, damals sprachen die Menschen wohl gern so unheimlich viel auf einmal, dass es sich in Absätze einteilen ließ, "Don Quixote" kann ich dir als Beispiel nennen. Ein Beispiel für das Gegenteil wären Kafkas Romane: seitenweise keine Absatzumbrüche, und mehrere direkte Reden verschiedener Charaktere in ein und demselben Absatz.
Beides lässt sich bestimmt rechtfertigen, beim Lesen irritiert es aber zunächst. Wenn du den Leser nicht irritieren willst, könntest du doch da, wo du einen neuen Absatz beginnen willst, den Sprecher eine kurze Pause machen lassen, also Anführungsstriche oben, neuer Absatz, die Figur nimmt einen Schluck Wasser, und weiter geht es mit der langen Rede.
Ich hoffe, das jetzt war hilfreich.
Ganz viele Grüße
Klaus