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> Text, den ich für die Freie Journalistenschule geschrieben habe
Lieber Julian, wie ich bereits an anderer stelle festgestellt habe, kann ich der folgenden aussage nicht zustimmen:
«Um die [neue] Regel richtig anwenden zu können, muss man auch wissen, wo vor der Rechtschreibreform ein ß gesetzt wurde, und die Ausnahmen kennen, wo stattdessen ein einfaches s hinkommt: Dies ist etwa der Fall bei Wörtern, die auf -nis enden: [...] Zeugnis.»
Ausnahmen sind eben ausnahmen, bei der alten regel und nun auch bei der neuen. Sie sind es genau so, wenn man gar kein ß hat; auch in der Schweiz ist -nis eine fehlerquelle. Es handelt sich um eine typografisch begründete, keineswegs auf s beschränkte und verhältnismässig neue sparschreibung. Sie gilt auch für einige besonders häufige, kurze wörter wie «es» (in der Schweiz häufig falsch e:s ausgesprochen), «hat» (aber «hatte»), «in», «drin» (aber «innen, drinnen»), «im», «zum», «man». (Nach Heuer/Flückiger/Gallmann, «Richtiges Deutsch».)
Rolf Landolt
http://www.rechtschreibreform.ch