korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> "Hat der Schuldner keine Ursache für die Fehlüberweisung
> gesetzt, liegt keine Leistung des Schuldners an den Gläubiger
> vor."
> Gibt es für die 1. Variante eine besondere grammatische
> Bezeichnung

Uneingeleiteter Nebensatz.

oder ist der Wechsel von "Wenn" zu
> "Hat" im Nebensatz und der Wegfall von "es"
> im Hauptsatz einfach die Konsequenz davon, dass der Nebensatz
> vorangestellt wird?

Ja, uneingeleitete Nebensätze kommen meist mit Spitzenstellung vor. Allerdings ist keiner zur Bildung solcher Sätze verpflichtet.

> 2. Frage

> Im Unterricht hat der Sprecher stets "Der Hund von Loriot
> ist ..." gesagt. Im Kopf dachte ich mir dann immer: Heißt
> es nicht richtig "Loriots Hund ist ..." oder "Der
> Hund Loriots ist ..."? Ebenso: "Das Territorium von
> Russland". Müsste es nicht heißen "Das Territorium
> Russlands" oder "Russlands Territorium"?

Eigennamen, die im Genitiv die Genitivendung -s haben, erscheinen in Nachstellung fakultativ mit "von".

Eigennamen, die im Genitiv keine Genitivendung -s haben (z.B.: Brahms'), erscheinen in Nachstellung obligatorisch mit "von".

Es kommt also auf die Stellung (sprich: Thema und Rhema) an

> 3. Frage

> Heißt es "Ich bin allein" oder "Ich bin
> alleine";

Allein.

> "Das Buch liegt neben dir" oder
> "Das Buch liegt neber dir"?

Das erste.

> 4. Frage

> Indirkete Rede: Oft gibt man seine eigenen Gedanken wieder. Muss
> man dann auch den Konjunktiv verwenden?

> Bsp.: "Ich dachte, du seist schon im Bett." oder
> "Ich dachte, du bist schon im Bett."

Nein. Allerdings würde ich schreiben: Ich dachte, du wärst schon im Bett. -> Verwendungsbereich des Konjunktivs zum Ausdruck der Unsicherheit/Verunsichertseins.

> - Ich habe ihm gesagt: "Ich bin zu Hause

Richtig. Du kannst aber auch schreiben:

Ich habe ihm gesagt, ich sei zu Hause.

Sonst sieht es so aus, als ob du deine eigenen Worte wiedergeben würdest, daher sind sie mit dem Gebrauch des Konjunktivs der "Unsicherheit" von oben nicht zu verwechseln.

> Mir fällt auch auf, dass viele den Konjunktiv weglassen, wenn
> sie die indirekte Rede mit "dass" einleiten. Ist das
> richtig?

Es ist dem Sprecher/Schreiber überlassen, ob er die Subjunktion "dass" auslässt oder aber nicht.

> Bsp.: "Martin sagte, dass du heute zu uns kommst."
> oder heißt es richtig "Martin sagte, du kommest heute zu
> uns."

- (Entweder:) Martin sagte, dass du heute zu uns kommen würdest/kämst.
- (oder:) Martin sagte, du würdest heute zu uns kommen/du kämst heute zu uns.

Gruß

P.S.

Hab nur ich so ein Gefühl bekommen, als ob man bei diesem Thread veräppelt würde?