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Empfehlenswert ist die Rechtschreibprüfung von Duden (Duden Korrektor 6.0). In der neuen Version ist sie endlich ohne Fehler und Probleme lauffähig und bewegt sich in ganz anderen Sphären als die z. B. in Word oder Opfen Office integrierten Prüfungsprogramme. Dabei integriert sie sich aber ebenso wie die mitgelieferte Rechtschreibprüfungsfunktion vollständig in Word bzw. Open Office.

Fehlerfrei ist sie allerdings nicht. Mir ist beispielsweise aufgefallen, dass es als falsch (und ohne Korrekturvorschlag) unterstrichen wird, wenn man schreibt: Dieses Wort wird kleingeschrieben. Oder: Dieses Wort sollten sie kleinschreiben. Ich finde das recht merkwürdig, da die Prüfung ansonsten meist sehr brauchbare Ergebnisse bringt.

Der Klassiker getrennt schreiben und zusammenschreiben funktioniert z. B. problemlos, so auch "mitgesendeten".

Richtig ist "mitgesendet". Du kannst solche Zweifelsfälle leicht an der Aussprache festmachen; wenn auf "mit" die Betonung liegt, wird zusammengeschrieben. Das ist hier der Fall, man sagt mitgesendet und nicht mitgesendet.

Leider ist diese Probe der Betonung in der aktuellen Rechtschreibung jedoch nicht immer hilfreich. Man nehme etwa das schon oben angeführte Beispiel von zusammen schreiben/zusammenschreiben und getrennt schreiben (falsch ist auch in der übertragenen Bedeutung getrenntschreiben, zusammenschreiben aber richtig). Grund ist hier alleine die Herkunft des Wortes getrennt - es ist das Partizip von trennen, auch wenn es hier adjektivisch gebraucht wird.

Das Regelwerk von 2004 hat das explizit geregelt:

§ 34 (4)
Partizip + Verb, zum Beispiel:
gefangen nehmen (halten), geschenkt bekommen, getrennt schreiben, verloren
gehen

Das aktuelle Regelwerk hält sich zurück und die Begründung vesteckt sich hier:

§ 34 (2.3)
In den anderen Fällen wird getrennt geschrieben. Dazu zählen
insbesondere Verbindungen mit morphologisch komplexen oder erweiterten
Adjektiven, zum Beispiel:
bewusstlos schlagen, ultramarinblau streichen, ganz nahe kommen,
dingfest machen, schachmatt setzen

Es ergeben sich sicher nicht viele Verbindungen aus Partizip und Verb, die eine übertragene Bedeutung ergeben und deren entsprechende Betonung eine Zusammenschreibung theoretisch gestatten würde. Die pauschale Ausnahme von Partizipien finde ich aber nicht nachvollziehbar. Besonders nicht, warum das im aktuellen Regelwerk so zwischen den Zeilen passiert ist. Eigentlich steht auch eine komplexe Begründung dahinter: Das Adjektiv (bzw. adjektivische Partizip) getrennt eignet sich nicht als Verbpartikel, da es morphologisch zu komplex ist. Allerdings ist es z.B. dem Adjektiv kaputt- vom Silbenaufbau sehr ähnlich. (Quelle: Spatien: zum System der Getrennt- und Zusammenschreibung im heutigen Deutsch, Joachim Jacobs)

Und es ergibt sich die Besonderheit, dass die Trennung durch einen Einschub in der bestimmten Bedeutung (ein Wort getrennt schreiben) den Sinn verändert (so prüft man bei Adverbien und Verbpartikeln):

Sie schreiben diesen Test getrennt. Getrennt schreiben die Teilnehmer den Test. Alle Teilnehmer haben "gefangen nehmen" getrennt geschrieben. Getrennt haben alle Teilnehmer "gefangen nehmen" geschrieben.

Viele Grüße

Ludger